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Forscher erhellen Wirkungsweise von Milzbrand  
  Verschiedene Forscherteams haben Details der tödlichen Wirkung des Milzbrand-Giftes aufgeklärt. Die beiden vorab vom britischen Fachjournal "Nature" veröffentlichten Studien könnten in einigen Jahren zu weiteren Medikamenten gegen die Infektion führen.  
Bislang ist Milzbrand nur mit Antibiotika zu behandeln, die das Bakterium direkt angreifen. Sie wirken jedoch nicht gegen das in späteren Krankheitsstadien produzierte Gift des Bakteriums, das zum Tod des Erkrankten führen kann.
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Milzbrand
Milzbrand ist eine bakterielle Infektionskrankheit. Das Bacillus anthracis befällt v.a. Säugetiere und Menschen. Man kennt drei Formen:

1. Hautmilzbrand: Ein bis drei Tage nach der Ansteckung entwickelt sich an der Eintrittstelle des Keimes eine Pustel, die unter Narbenbildung abheilt.
2. Durch Einatmen des Erregers entsteht der Lungenmilzbrand, der wie eine Lungenentzündung verläuft.
3. Beim Darmmilzbrand gelangt der Bazillus über die Nahrung in den Körper.

Bei allen drei Formen kann sich die Infektion unbehandelt auf die Lymphbahnen ausbreiten und Fieber, Schwellung und eine brandige Verfärbung der Milz hervorrufen. Diese Milzbrandsepsis führt oft zum Tod. Behandlung mit Antibiotika ist nötig. Wegen der hohen Ansteckungsgefahr müssen die Erkrankten isoliert werden, die Krankheit ist meldepflichtig.
->   Mehr zu Milzbrand
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Milzbrand-Rezeptor identifiziert ...
Eine Gruppe um John A. T. Young vom McArdle-Laboratorium für Krebsforschung der Universität in Madison (US-Staat Wisconsin) hat die Andockstelle (Rezeptor) auf Körperzellen identifiziert, an der sich das Gift des Milzbrand-Bakteriums anlagert. Im Reagenzglas blockierten künstlich hergestellte Rezeptoren sogar das Gift.
->    McArdle-Laboratorium für Krebsforschung
... und Teil der Struktur des Giftes entschlüsselt
Ihre Kollegen um Robert C. Liddington vom Burnham-Institut in La Jolla (US-Staat Kalifornien) entschlüsselten einen Teil der Struktur des Giftes: Es ist das Protein, das wichtige Signalketten innerhalb der Zelle unterbricht, was ihre Funktion erheblich beeinträchtigt.
->   Burnham-Institut
Die Originalarbeiten sollen in der Nature-Ausgabe vom 8. November veröffentlicht werden.
->   Nature (kostenpflichtig)
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01.01.2010