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"Mars Odyssey 2001" schwenkt auf Umlaufbahn ein  
  Die NASA kann wohl erst einmal aufatmen: Ihre Sonde "Mars Odyssey 2001" hat nach einer sechsmonatigen und 460 Millionen Kilometer langen Reise ihr Ziel erreicht und erfolgreich eine erste Umlaufbahn absolviert.  
Die Sonde "Mars Odyssey 2001" der US-Raumfahrtbehörde NASA hatte am frühen Mittwochmorgen (MESZ) den Roten Planeten erreicht.
Planmäßiger Verlauf der Mission
Bild: NASA
Die "Mars Odyssey 2001" im Kennedy Space Center
Um 04.30 Uhr MESZ schwenkte die Sonde, die ihren Namen von Arthur C. Clarkes Kult-Science-Fiction "2001: Odyssee im Weltraum" ableitet, planmäßig in eine Umlaufbahn ein. Kurz darauf verschwand das Signal ebenso erwartungsgemäß für rund 30 Minuten.

Als sie dann nach ihrer ersten Umrundung wieder auftauchte, brach in der Bodenkontrolle im NASA Jet Propulsion Laboratory im kalifornischen Pasadena lauter Jubel aus.

Die Anfang April gestartete Sonde soll in einer zweieinhalbjährigen Mission die Marsoberfläche mit Sensoren und Spezialkameras auf unterirdische Wasservorkommen sowie auf Mineralien und Strahlung absuchen. Eine Landung ist nicht geplant.
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Erster kritischer Moment vorüber
Als kritischsten Moment der Mission hatte die NASA das erste Einschwenken in die Umlaufbahn bezeichnet, das die Sonde perfekt meisterte. Dafür hatte sie ihren kleinen Antrieb für knapp 20 Minuten gefeuert und sich dem Mars so angenähert.
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Kritisches Bremsmanöver beginnt nun
Anschließend sollte die Sonde mit einem wochenlangen, als "aerobraking" bezeichneten Bremsmanöver in eine niedrigere Kreisbahn gebracht werden. Diese ersten Bremsmanöver sind für den Erfolg der Mission besonders kritisch.

Sobald "Mars Odyssey 2001" in den kommenden Wochen in eine niedrigere Umlaufbahn eingeschwenkt ist, können die Experimente beginnen.
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Zwei spektakuläre Fehlschläge
Es ist die erste Marsmission der NASA nach zwei spektakulären Fehlschlägen Ende 1999. Damals waren die Sonden "Mars Climate Orbiter" und "Mars Polar Lander" verloren gegangen: An den Misserfolgen hatte die NASA allerdings zuletzt großen Anteil: Die Sonde "Mars Climate Orbiter" ging kurz vor dem Einschwenken in die Umlaufbahn verloren, weil Techniker amerikanische Fuß und Meter durcheinander gebracht hatten. Der "Mars Polar Lander" stürzte kurz darauf vermutlich beim Landeanflug ab und zertrümmerte auf der Oberfläche: Grund war ein Softwarefehler, der die Bremstriebwerke zu früh abschaltete.
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Suche nach gefährlicher Strahlung
Neben der Suche nach Wasser in Form von Eis oder Überresten heißer Quellen geht es der NASA vor allem um die Vorbereitungen künftiger Missionen.

So soll das Strahlenmessgerät MARIE mögliche gefährliche Strahlungen auf der Marsoberfläche aufspüren.

Das Gerät reagiert allerdings zurzeit nicht auf Kommandos, und die Bodenzentrale will bis zum Einschwenken in die "wissenschaftliche Umlaufbahn" in über einem Monat warten, bevor sie versucht, den Kontakt wieder herzustellen.
Erfolg äußerst wichtig für NASA
Für die NASA ist ein Erfolg der Mission äußerst wichtig. Sie hatte Ende 1999 zwei Marssonden verloren und daraufhin ihr gesamtes Programm revidiert. An "Mars Odyssey 2001" wurden darauf Dutzende Änderungen vorgenommen.

Scheitert sie allerdings wie die beiden voran gegangenen Mars-Missionen, dann steht wohl ein Großteil der Vorhaben zur Erforschung der Planeten und des Weltraums zur Disposition.
NASA hofft auf mehr finanzielle Unterstützung
Sollte bei der "Mars Odyssey 2001" alles klappen, kann die NASA ihr nächstes ehrgeiziges Projekt mit mehr Hoffnung auf volle finanzielle Unterstützung des US-Kongresses angehen.

Im Jahr 2003 sollen zwei identische Landeroboter zum Mars geschickt werden, die ebenfalls vor allem nach Wasser und damit möglichen Spuren von Leben suchen sollen.
->   Mars Odyssey 2001
->   NASA
 
 
 
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01.01.2010