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Sind deutsche Kinder zu dick?  
  Zu gravierend unterschiedlichen Ergebnissen kommen deutsche Studien zum Thema Kinder und Ernährung.

 
Ernährungsbericht 2000
Ein positives Resumee zieht der ¿Ernährungsbericht 2000¿: Wenn es um das Essen ihrer Kinder geht, werden deutsche Eltern offenbar liberaler und auch zugleich vernünftiger.
Auch in puncto Übergewicht bei Kindern zeige sich kein nennenswerter Anstieg, ermittelt die Gesellschaft für Ernährung in Frankfurt.

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Im krassen Widerspruch
Andere deutschen Studien kommen zu gegenteiligen Untersuchungsergebnissen, zusammengefasst in einer Titelgeschichte des Wochenmagazins ¿Der Spiegel¿.
->   Der Spiegel
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Generation von Dickwänsten?
¿Der Spiegel¿ zitiert u.a. eine Erhebung in Halle und Jena, die ermittelt, dass sich der Anteil der übergewichtigen Jungen mehr als verdoppelt habe, und zwar auf knapp 26 Prozent. Noch krasser ist es bei Mädchen. Jedes dritte ist zu schwer.

Zwei Millionen Übergewichtige
Viele deutsche Mediziner bezeichnen den Anstieg an übergewichtigen Kindern als gravierend: Fettleibigkeit gilt heute als eine Hauptursache von Krankheiten. Bei Kindern führt sie zu Erkrankungen wie Fettleber, erhöhtem Blutdruck oder Stoffwechselstörungen - Erkrankungen, die früher nur bei älteren Menschen diagnostiziert wurden.
Träge Vertreter der Generation XXL
 

Während zehn Jahre alte Kinder in Deutschland ohne Probleme ihre eigene Homepage designen, fällt es vielen von ihnen zunehmend schwer, zu springen oder zu hopsen, so eine Studie des Wissenschaftlichen Institutes der Ärzte Deutschlands.

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Selber schuld?
¿Viele glauben, Dicke seien selbst schuld: Sie fressen zu viel, bewegen sich nicht und sind deshalb so fett. Aber so einfach ist das nicht¿, urteilt Johannes Hebebrand. Der Kinderpsychiater und Biowissenschaftler spricht auch von einer ¿eindeutigen biologischen Veranlagung¿ zu Übergewicht.

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Ungesunde Esskultur?
Der Frankfurter ¿Ernährungsbericht 2000¿ vermerkt positiv, dass Essenszeiten in deutschen Haushalten nicht mehr so pünktlich eingehalten werden: ¿Kinder bestimmen zu nehmend selbst, was und wie viel sie essen".
->   Link zur deutschen Gesellschaft für Ernährung
Die Kehrseite der Medaille
Die sogenannte ¿Liberalisierung¿ der Tischsitten hat jedoch auch ihre negativen Aspekte. Sie hängt mit der Auflösung traditioneller Familienverbände zusammen: Doppelverdienende Eltern mit unterschiedlichen Arbeitszeiten haben keine Zeit für gemeinsame Mahlzeiten mit ihren Kindern.
Allein vor der Glotze
Das Alleinessen verursacht bei Kindern jedoch viel Frust. ¿Die futtern einfach irgendwas, was auch immer im Kühlschrank steht¿, weiß die Ernährungswissenschaftlerin Mathilde Kersting.
Plädoyer für eine gemeinsame Tischkultur
Experten wie Mathilde Kersting halten gemeinsame Mahlzeiten für eine der effektivsten Waffen im Kampf gegen das Übergewicht. Die ganze Familie muss ihre Ernährungsgewohnheiten überdenken. Wie fundamental die Rolle der Eltern dabei ist, zeigen verschiedenste Studien, so Kersting, die im Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund die Essgewohnheiten von Familien untersucht.
->   Forschungsinstitut für Kinderernährung
 
 
 
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01.01.2010