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Neues Verhütungspflaster in den USA zugelassen  
  Die US-Gesundheitsbehörden haben grünes Licht für ein neuartiges Verhütungspflaster gegeben. Ortho Evra gibt über die Haut Hormone ab, die auch in der Anti-Baby-Pille eingesetzt werden und den Eisprung verhindern.  
Das Pflaster wird einmal wöchentlich gewechselt, jede vierte Woche ist eine Pause in der Anwendung vorgesehen, berichtet die APA.
Wirkung bei schwereren Frauen geringer

Das quadratische und hautfarbene Pflaster sei in seiner Wirkung der Pille sehr ähnlich, erklärte Dena Hixon von der Gesundheitbehörde FDA nach der Zulassung des Verhütungsmittels am Dienstag. Allerdings könnte die Zuverlässigkeit bei Frauen, deren Körpergewicht über knapp 90 Kilogramm liegt, beeinträchtigt sein.

In klinischen Tests wurden vor allem schwerere Frauen trotz Ortho Evra vereinzelt schwanger. Im Vergleich zur Pille vergaßen aber weniger Frauen den regelmäßigen Gebrauch.
->   Ortho Evra
->   Food and Drug Administration
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Anwendung
Die Anwendung ist nach Angaben der Produzenten, dem amerikanischen Unternehmen Ortho-McNeil, einfach: Das Pflaster sollte auf den Bauch, den Po oder den Oberkörper geklebt werden. Drei Mal in Folge wird es wöchentlich gewechselt, dann sollte es - wie dies in der Regel bei
der Pille der Fall ist - eine Woche lang weggelassen werden.

Die FDA empfiehlt, jedes Mal eine etwas andere Körperstelle für das Pflaster zu wählen. Auch beim Baden oder Schwimmen soll Ortho Evra auf der Haut haften bleiben. Sollte es doch abfallen, so muss ein Ersatzpflaster angebracht werden; nach einem Zeitraum von mehr als einem Tag muss der komplette Zyklus neu begonnen werden.
->   Mehr über das Verhütungspflaster auf Netdoktor.at
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Wirkung und Nebenwirkung wie bei Pille
Ortho Evra mit den Hormonen Östrogen und Progestin kann dieselben Nebenwirkungen wie die Pille haben und ebenso vor allem bei Raucherinnen das Thrombose-, Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko erhöhen. Nach Angaben von Ortho-McNeil nahmen 3.300 Frauen an den klinischen Tests zur Erprobung des neuen Verhütungsmittels teil.

Es soll in den USA ab dem kommenden Jahr verschreibungspflichtig in den Handel kommen. Der Preis soll mit dem der Anti-Baby-Pille vergleichbar sein.
Forschung auch nach hormonfreien Verhütungsmethoden
Neben der Verfeinerung von Hormonpräparaten wird seit Jahren auch an alternativen Verhütungsmethoden geforscht. Erst im vergangenen Monat berichteten amerikanische Wissenschaftler von einem bislang unbekannten Eiweiß im Schwanz von Spermien, das zu kontrazeptiven Zwecken verwendet werden könnte.

Das "CatSper" genannte Protein ist für die Beweglichkeit und Fruchtbarkeit von Samenzellen unerlässlich. Denkbar sei, so die Forscher damals, dass Männer oder Frauen zur Verhütung eine Substanz einnehmen, die das Protein blockiert und somit die Befruchtung der Eizelle verhindert.
->   Neuer Ansatz für Verhütung ohne Hormone
->   Ortho-McNeil
->   Mehr über Verhütung in science.orf.at
 
 
 
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01.01.2010