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Philip-Morris-Forschungspreisträger 2001  
  Eine Pinzette aus Laserlicht, ein millimetergroßer Wurm als Modell für den menschlichen Körper, Bodenschätze im Meeresgrund und der Blick auf die Geschichte der Stadtkulturen werden in diesem Jahr mit dem Philip Morris Forschungspreis ausgezeichnet.  
Diese Entscheidung der Jury hat die Philip Morris Stiftung am Mittwoch in München bekannt gegeben. Damit teilen sich vier Forscherteams aus München, Bernried, Zürich und Kiel die mit 200.000 Mark (102.258 Euro/1,41 Mill. ATS) dotierte Auszeichnung. Sie wird am 20. Juni verliehen.
Genforschung am Fadenwurm
Der Molekularbiologe Ralf Baumeister vom Genzentrum der Universität München erforscht, wie Gene bei Mensch und Tier wirken. Statt dafür Mäuse zu verwenden, habe Baumeister herausgefunden, dass sich für solche Untersuchungen der nur
Millimeter große Fadenwurm Caenorhabditis elegans mitunter besser eigne.

Mehr als die Hälfte aller beim Menschen bekannten Gene finde sich auch in dem anspruchslosen, durchsichtigen Wurm. Er zeigt
ähnliche Reaktionen wie der menschliche Körper.
Neue wissenschaftliche Disziplin: Historische Urbanologie
Der aus Augsburg stammende Historiker Bernd Roeck von der Universität Zürich hat nach Ansicht der Jury eine neue wissenschaftliche Disziplin aus der Taufe gehoben: die historische
Urbanologie. Sie untersucht, warum Städte für ihre Bewohner zu allen Zeiten als Lebensräume ganz besonders interessant waren.

Die Forschungen zeigen, wie und warum sich soziale und gesellschaftliche Verhältnisse in den Städten entwickelt haben. Ziel der neuen Disziplin sei es, den Blick für Gegenwart und Zukunft zu schärfen.
Laserpinzette neues Werkzeug der Bioforschung
Die Biologin Karin Schütze aus Bernried hat Techniken entwickelt,
um winzige Zellen festzuhalten, ohne sie zu berühren. Die Forscherin benutzt dazu scharf gebündeltes Laserlicht. Somit sei es möglich, einzelne Zellen zu isolieren. Die Laserpinzette werde zusammen mit dem Mikroskop zum universellen Werkzeug der modernen Bioforschung, teilte die Stiftung mit.
Unerschöpfliche Energiequelle Tiefsee
Vierter Preisträger ist der Umweltgeologe Erwin Suess vom Geomar-Forschungszentrum in Kiel. Er sieht in den Methanhydrat-
Vorkommen im Boden der Tiefsee einerseits eine schier unerschöpfliche Energiequelle. Der Brennwert der Methanhydrate übertreffe denjenigen aller bekannten Öl-, Gas- und Kohlereserven. Suess habe als erster die physikalischen Eigenschaften der Gashydrate entschlüsselt, erklärte die Jury.

Der Preis wird 2001 zum 19. Mal verliehen. Die Philip Morris Stiftung will damit Berührungsängste zu Wissenschaft und Forschung abzubauen. Der amerikanische Zigarettenhersteller und Lebensmittelkonzern Philip Morris ist der weltgrößte Zigarettenanbieter.
->   Philip Morris Forschungspreis
 
 
 
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01.01.2010