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Science und Fiction: Palast von Knossos  
  Für eine bundesdeutsche Ausstellung wird das weltweit erste realitätsnahe Modell des Palastbezirks von Knossos, der bedeutendsten Stadt der minoischen Kultur auf Kreta, gebaut.  
Die Archäologie-Miniatur wird vom 27. Jänner bis 29. April 2001 im Badischen Landesmuseum von Karlsruhe im Rahmen der Sonderausstellung "Im Labyrinth des Minos - die erste europäische Hochkultur" zu sehen sein.
1:100 Modell, möglichst detailgetreu
Das Karlsruher Modell im Maßstab 1:100 gibt das Erscheinungsbild der riesigen Palastanlage so detailgetreu wie möglich wieder. Anhand der ersten Grabungsergebnisse war zwar in den 20er Jahren ein einfaches Holzmodell des Palastes gebaut worden, das noch heute im Museum in Heraklion zu sehen ist.
Doch ein Modell, das dem neuesten Stand der Forschung entspricht, war nach Ansicht der Karlsruher Ausstellungsgestalter Uta und Peter Gautel seit langem überfällig.
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Knossos und seine Palastanlagen
Fünf Kilometer von Heraklion auf Kreta gelegen, gilt Knossos als die bedeutendste Stadt der minoischen Kultur mit an die 50.000 Einwohnern. Um 1900 unternahm der Engländer Sir A. Evans Ausgrabungen, die die Palastanlagen des König Minos freilegten. Ein älterer Palast entstand um 2000 v. Chr., ein jüngerer im 16. Jahrhundert v. Chr. Der jüngere war ein 10.000 Quadratmeter großer, mehrstöckiger Bau mit zahlreichen Zimmern, Vorratsräumen, einer Kapelle, Lichtschächten, Höfen, Treppen und Sälen. Knossos war die mächtiste Stadt Kretas in hellenistischer Zeit, wurde 74 v.Chr. von den Römern erobert und später von den Arabern zerstört.
->   3 D-Tour durch den Palast
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Schwierigkeiten beim Modellbau
Die Hauptschwierigkeiten beim Bau des Modells bestanden darin, dass im Lauf der Jahrhunderte im Palastareal immer wieder immer wieder umgebaut, angebaut und abgerissen worden war.

 


So musste jedes einzelne Detail des Modells genauestens mit den Grabungskarten und den neuesten Untersuchungen abgestimmt werden. Selbst Abbildungen auf minoischen Fresken und Siegeln wurden zu Rate gezogen, um ein möglichst originalgetreues Abbild zu erhalten.
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Wer war Minos?
In der griechischen Sagenwelt der König von Kreta, Sohn von Zeus und Europa. Poseidon sandte Minos einen Stier aus dem Meer, den Minos jedoch nicht opfern wollte. Zur Strafe bewirkte der Meeresgott, dass sich Minos' Gattin Pasiphaë in den Stier verliebte; sie gebar den Minotauros, ein menschliches Ungeheuer mit Stierkopf, für das Minos durch Daidalos ein Labyrinth erbauen ließ. Alle sieben oder neun Jahre ließ Minos dem Minotauros 14 Athener zum Fraß vorwerfen, bis Theseus ihn tötete.
->   Minos aus myhtologischer Sicht
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Ausstellungsinnenräume ebenfalls minoisch
 
Das Aussteller-Team bei der Arbeit.


Auch die Ausstellungsgestaltung ist von minoischen Bauten inspiriert. Ausstellungsarchitekt Kurt Ranger aus Stuttgart verwandelt die Säle in minoische Heiligtümer und Palasträume. Blickfang in einem der Räume ist eine originalgetreue Holznachbildung des Throns aus dem Palast von Knossos, die in den Werkstätten des Badischen Landesmuseums Karlsruhe angefertigt wurde.
Die Ausstellung in Karlsruhe

Das Badische Landesmuseum zeigt die Kunst und Kultur Kretas in einer umfassenden Ausstellung, mit Leihgaben aus Griechenland, Frankreich, England und Deutschland. Die Exponate vermitteln einen Überblick über die gesamte Zeitspanne minoischer Kultur, von den Anfängen um etwa 2800 v. Chr. bis zu ihrem Ende gegen 1200 v. Chr.
->   Kreta-Ausstellung in Karlsruhe
 
 
 
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01.01.2010