News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Gesellschaft 
 
Plaste und Elaste: Ausstellungen zur DDR-Geschichte  
  "You are leaving the American sector!" Seit über zehn Jahren gibt es keine Deutsche Demokratische Republik mehr. Drei aktuelle Ausstellungen erinnern an ihre Vergangenheit.  

Als mit dem Ende der DDR unzählige Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs in den Mistkübel wanderten, wurde es notwendig darüber nachzudenken, wie das Gedächtnis an Leben und Gesellschaft während der 40 Jahre DDR-Geschichte bewahrt werden könnte.

Den "DDR-Devotionalien" - von Trabbi über Broiler bis zu Gegenständen aus Plaste und Elaste - widmet sich die Ausstellung des "Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR" in Eisenhüttenstadt, wie die online-Zeitschrift "Damals" berichtet.
...
Das Dokumentationszentrum
Das Dokumentationszentrum wurde bereits 1993 gegründet. Selbstgestecktes Ziel ist es, die materielle Alltagskultur der DDR für die Kultur-, Sozial-, und Alltagsgeschichte zu sammeln und zu sichern. Denn diese Hinterlassenschaften stellen einen Teil des sozialen Gedächtnisses dar, das es zu bewahren gilt. Inzwischen umfasst die Sammlung um die 50.000 Objekte. Die meisten sind Schenkungen aus der Bevölkerung. Darüber hinaus befinden sich in einer Fachbibliothek Publikationen aus der DDR aber auch neuere Literatur für Jedermann zugänglich.
->   Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR
...
Einblick in das Funktionieren der DDR-Gesellschaft

Ergänzt wird die Sammlung von lebensgeschichtlichen Interviews mit den Besitzern der ausgestellten Gegenstände.

Museumsleiter Andreas Ludwig und sein Team möchten mit ihren Ausstellungen Einblick in das Funktionieren der DDR-Gesellschaft geben. Es geht ihnen vor allem auch darum, eine Verbindung herzustellen zwischen den Alltagserfahrungen der DDR-Bürger und den übergeordneten sozialen und politischen Prozessen.
Neue Ausstellung über Utopisten und Weltverbesserer

"Neues Deutschland"-Zündhölzer
Diesem Thema geht denn auch die neue Schau "Das Kollektiv bin ich ¿ Utopie und Alltag in der DDR" nach. Anhand von fünf beispielhaften Lebensläufen von DDR-Weltverbesserern und Utopisten werden die Grenzen aufgezeigt, die der real-existierende Sozialismus deren gesellschaftspolitischen Idealen und individuellen Träumen setzte.
Geschichte "von oben"
Geschichte "von oben" zeigt das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig. Es hat sich zum Ziel gesetzt, die Erinnerung an Diktatur und Widerstand in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR vor dem Hintergrund der Teilung Deutschlands wach zu halten.
...
Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig versteht sich als ein Ort der lebendigen Erinnerns. Die Dauerausstellung widmet sich neben der Geschichte des Unrechtsregimes der deutschen Teilung und dem Alltag in der DDR. Das Zeitgeschichtliche Forum hat seinen Sitz in Leipzig in Erinnerung an die Montagsdemonstrationen, die zur Auflösung der DDR führten. Träger des 1999 gegründeten Forums ist die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn.
->   Haus der Geschichte und Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
...

DDR-Sandmännchen
In der Dauerausstellung zeugen über 2.500 Gegenstände, Fotos, Dokumente und Medien vom Widerstand gegen das Unrechtsregime sowie von der Entwicklung des Unterdrückungsapparates der SED und von der friedlichen Revolution von 1989.

Zentrale politische Ereignisse strukturieren die Ausstellung: die Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg, der Aufstand vom 17. Juni 1953, der Bau der Berliner Mauer im August 1961, die Ausbürgerung Wolf Biermanns im Jahre 1976 bis zu den Leipziger Montagsdemonstrationen und dem Mauerfall 1989.
->   Das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig
Dem 'Ostalgismus' entgegenwirken
"Runde Ecke - Schreckenshaus, wann wird ein Museum draus?" skandierten die Demonstranten an den Leipziger Montagen. Die Parole bezog sich auf das Gebäude der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit.

Den Forderungen der Demonstranten wurde bald nachgegeben, denn schon im August 1990 wurde in den ehemaligen STASI-Räumlichkeiten die ständige Ausstellung "STASI - Macht und Banalität" eröffnet.

Ziel dieses Museums ist es, die Erinnerung an die Schreckendes Regimes wach zu halten und somit der aufkeimenden "Ostalgie" entgegenzuwirken.
...
Zur Geschichte der "Runden Ecke"
Am 4. Dezember 1989 besetzten Leipziger Bürger das Gebäude. Noch in der Nacht gründeten sie das Bürgerkomitee für die Auflösung der ehemaligen Staatssicherheit. Dieses bewahrte einen Großteil der Behördenakten vor der Vernichtung und stellte die Arbeitsmaterialien der Stasi sicher ¿ von versteckten Kameras bis zu Geruchsproben von Bürgern.
->   Museum in der Runden Ecke
...
Die Funktion, Arbeitsweise und Geschichte des MfS (Ministerium für Staatssicherheit) sind in den authentischen Büros der Stasi-Offiziere erlebbar. Linoleumfußboden, gelbbraune Tapeten, Scherengitter an Türen und Fenstern, Kabelkanäle und alte Heizkörper lassen die Arbeitsatmosphäre in der "Runden Ecke" erahnen.

Ein Kult-Getränk
On-line sind einige Kult-Gegenstände zu bewundern im
->   Virtuellen Museum der DDR-Alltagskultur

Und zu erwerben im Wiener "Polyklamott" in der Hofmühlgasse 6 oder online beim
->   Ostversand.de
Für Interessierte an der DDR-Nostalgie-Literatur bietet sich die
->   Edition Ost
sowie das
->   Sammlernet.de
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Gesellschaft 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010