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Umweltfreundlicher Treibstoff aus Hühnerdung?  
  Eine ungewöhnliche Mischung soll umweltfreundlichen Treibstoff liefern und gleichzeitig ein Entsorgungsproblem von Hühnerzüchtern lösen: Flüssiger Hühnerdung gemischt mit Diesel könnte Energie liefern und die Verschmutzung von Gewässern durch Geflügelmist mindern.  
Das meint zumindest der US-Forscher Al Stiller - und gibt zu, dass seine Forschungen ungewöhnlich sind. Aber dass Hühnermist vermischt mit Diesel ein patenter Treibstoff ist, davon lässt er sich nicht abbringen. "Ich weiß nicht genau, wie es funktioniert", sagt der Professor an der Universität von West Virginia. "Aber es funktioniert."
Die richtige Mischung ...
65 Prozent Diesel und 35 Prozent flüssiger Hühnerdung, der unter hohem Druck erhitzt und bearbeitet wurde, seien die richtige Mischung, hat Stiller herausgefunden. Die Leistungsfähigkeit sei mit der von reinem Diesel durchaus vergleichbar.

Wenn sich seine Entdeckungen durchsetzten, könnten damit einige Energieprobleme gelöst werden, betont der Forscher: Die Abhängigkeit von Rohstoffen ginge zurück - und die arg in die Kritik geratenen Hühnerzüchter hätten eine Entsorgungsmöglichkeit für den Mist.
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Kritik von Umweltschützern an Geflügelfarmern
Diese stehen unter Druck von Umweltschützern, die ihnen die Verschmutzung von Gewässern um die Zuchtanlagen vorwerfen. Zugleich könnten die Bauern mit eigenen Verbrennungsanlagen Energie für ihren Hof gewinnen, meint Stiller.
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Eine zufällige Entdeckung
Eher zufällig stieß Stiller vor rund fünf Jahren auf das Potenzial des Hühnermists - bei einem Projekt zur Kohleverflüssigung. Zur Lösung der Kohlenstoffbindungen brauchte der Wissenschaftler Wasserstoff und setzte Altreifen ein.

Als diese knapp wurden, stieg er auf Mist um. Die Wirkung überzeugte ihn so, dass er fortan die Reifen mitsamt der Kohle links liegen ließ und sich ganz auf den Dung konzentrierte.
Auch Pferde- und Kuhmist im Blickpunkt
Mittlerweile hat Stiller sich auch Finanzhilfen für seine Forschung gesichert. Dabei gilt es unter anderem noch die Frage zu klären, wie Pferde- und Kuhmist in einer Dieselmischung abschneiden.

Der Einsatz sei denkbar, erklärt der Forscher. Die Entsorgung des Hühnerdungs sei aber das vordringliche Problem gewesen, deshalb habe der Mist des Federviehs auch erste Priorität.
 
 
 
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01.01.2010