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Gen-Mäuse produzieren Malaria-Impfstoff  
  Neue Hoffnung im Kampf gegen Malaria wecken Gen-Mäuse, die mit ihrer Milch einen Impfstoff produzieren. Der Stoff habe vier von fünf infizierten Affen vor einer Malaria-Erkrankung geschützt, berichten US-Forscher.  
In der ungeimpften Vergleichsgruppe seien sechs von sieben infizierten Affen erkrankt, schreiben die Wissenschaftler in der Online-Ausgabe des Fachjournals "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) vom Dienstag.

Ziel der Forscher ist es, später einmal die Massenproduktion des Impfstoffs mit Hilfe von Ziegen oder Kühen zu starten
Impfstoff: Möglichst effektiv und billig
"Ein Impfstoff muss nicht nur effektiv, sondern auch billig zu produzieren sein, wenn er in den Ländern mit hoher Malaria-Rate eingesetzt werden soll", sagte der federführende Autor Anthony Stowers vom Nationalen Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID).

"Wenn das funktioniert, könnte eine Herde von ein paar Ziegen möglicherweise genug Impfstoff für ganz Afrika produzieren", glaubt der Experte.
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Malaria
Einzellige Lebewesen, so genannte Protozoen, sind die Erreger der Malaria. Sie gehören zur Art der Plasmodien. Die Erreger befallen die roten Blutkörperchen und führen zur Zerstörung der Erythrozyten. Bei massivem Zerfall derselben kommt es unweigerlich zu Komplikationen wie Blutarmut, Nieren- und Leberversagen.

Die verschiedenen Formen: Plasmodium vivax oder Plasmodium ovale sind die Erreger der Malaria tertiana. Plasmodium malariae ruft die Malaria quartana hervor und Plasmodium falciparum ist der Erreger der gefürchteten Malaria tropica. Alle drei Formen der Malaria führen zu höchst unangenehmen Fieberschüben und mehr oder weniger schweren Allgemeinsymptomen.

Die gefährlichste Form ist die Malaria tropica, denn unbehandelt kann sie bereits nach wenigen Tagen zum Tode führen.
Als Überträger aller Malariaformen fungieren blutsaugende Stechmücken, und zwar die Weibchen der Anopheles-Mücke.
->   Mehr Informationen zu Malaria
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Details der Forschung
Die Forscher hatten ein Gen des Malaria-Erregers "Plasmodium falciparum" in Mäuse eingeschleust und diese Erbanlage nur in den Brustdrüsen der Tiere aktiviert.

Die Mäuse produzierten daraufhin mit der Milch ein Oberflächenprotein des Erregers. Diese Impfstoffsubstanz wurde isoliert und in die Affen injiziert. Deren Immunsystem entwickelte dann einen Schutz gegen die Malaria-Erreger.
Zwei Millionen Tote jährlich
Malaria zählt laut WHO mit jährlich zwei Millionen Toten zu den weltweit gefährlichsten Krankheiten. Pro Jahr werden rund 100 Malaria-Fälle nach Österreich "importiert". Ein bis zwei der Betroffenen sterben an der Krankheit, weil die Symptome verkannt oder verharmlost werden.
->   PNAS
->   NIAID
Mehr zum Thema Malaria in science.orf.at:
->   Malaria-Resistenz in den Genen
->   Mit Gentechnik gegen Malaria-Mücke
->   Antike Malaria-DNA gefunden
 
 
 
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01.01.2010