News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Technologie .  Medizin und Gesundheit 
 
Knochenbruch-Simulator soll Astronauten helfen  
  Astronauten der NASA sollen künftig auch in der Lage sein, Knochenbruch-Notoperationen im Weltall durchzuführen. Ein in der Schweiz entwickeltes Simulationsgerät soll die Voraussetzungen dafür schaffen.  
Wie pte meldet, wurde der Simulator von der schweizerischen Arbeitsgemeinschaft Osteosynthese entwickelt, kurz AO-International, der größte orthopädischen Organisation weltweit unter Beteiligung der ETH Zürich und der Stanford University.
Wirklichkeitsnahe Wiedergabe gebrochener Knochen
Das größte Problem bei der Entwicklung des Simulators ist die wirklichkeitsgetreue Wiedergabe eines gebrochenen Knochens und seiner Umgebung und die entsprechende Rückmeldung an den Operateur, erklärt Andy Weymann von AO-International.

Da der Arzt dabei keinen Patienten angreift, muss aufwendige Sensortechnik die unterschiedliche Festigkeit von weichem Gewebe und hartem Knochen so abbilden, dass der Operateur "wie an einem echten Patienten" arbeiten kann.
...
Aufwändige Technik
Instrumente, Implantate und Knochen werden mit Sensoren ausgestattet. Hochpräzise Kameras erfassen die Position der Instrumente und Implantate im Operationssaal.

Die "Übersetzung" der Patientendaten - Lage und Härte der Knochen und des umgebenden Gewebes - für den Operateur erfolgt mechanisch. Umfangreiche Rechenprogramme sollen zudem sicherstellen, dass dabei keine zusätzlichen Verzerrungen auftreten.
...
Ergänzung zur Ausbildung und Einsatz für Astronautenausbildung
Kurzfristig ist der Simulator in erster Linie als Ergänzung der Unfallchirurgen- und Orthopädenausbildung gedacht. Aber auch die NASA interessiert sich für das Simulationsgerät.

Insbesondere bei langen Raumflügen - Marsmissionen etwa - würde der Rücktransport verletzter Astronauten zur Erde viel zu lange dauern. Astronauten müssten einander vor Ort helfen können.

Und das unter erschwerten Bedingungen im All, sagt Weymann: Denn aufgrund der fehlenden Schwerkraft seien die Knochen bei längerem All-Aufenthalt ohnehin weniger stabil.
->   Schwerelosigkeit: Proteine gegen Knochenschwund
Erste Geräte werden getestet
Derzeit werden die Simulationsgeräte von erfahrenen Chirurgen auf ihre Brauchbarkeit getestet. Ein ausgereifter Prototyp für unterschiedlichste Anwendungen soll 2005 zur Verfügung stehen, sagt Weymann.

Franz Simbürger, Ö1-Wissenschaft
->   AO-Foundation
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Technologie .  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010