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Immer mehr HIV-Infizierte resistent gegen Arzneimittel  
  Immer mehr HIV-Infizierte entwickeln Resistenzen gegen die Medikamenten-Cocktails, die verhindern sollen, dass die Menge der Aids-Viren in ihrem Blut die Nachweisgrenze überschreitet.  
Das ergab eine unter anderem von der Universität von Kalifornien in San Diego durchgeführte Studie unter rund 2.000 mit dem HI-Virus infizierten Menschen, von der der "San Francisco Chronicle" nun berichtete.
Keine Frage der sozialen Stellung
Entgegen den ursprünglichen Erwartungen der Wissenschaftler sind von dieser Entwicklung nicht in erster Linie sozial schlecht gestellte, drogenabhängige Infizierte betroffen, von denen man annahm, dass sie die Anweisungen zur Einnahme des Medikamenten-Cocktails nicht akkurat befolgen würden, sondern gebildete, sozial besser gestellte homosexuelle Weiße.

Ein großer Teil dieser Gruppe von Infizierten hatte seit der Einführung der Kombinationstherapie im Jahr 1996 den Medikamenten-Cocktail schon mehrfach ändern müssen, um das angestrebte Ziel zu erreichen, die Zahl der HI-Viren unter die Nachweisgrenze zu "drücken".
->   Originalartikel im San Francisco Chronicle
Resistenzen gegen alle Kombi-Therapien
Laut der jüngsten Untersuchung sind viele Patienten schon so oft auf neue Cocktails eingestellt worden, dass sie mittlerweile gegen alle Kombi-Therapien Resistenzen entwickelt haben. Mit jeder Umstellung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das HI-Virus unempfindlich wird. 78 Prozent aller Patienten mit zunehmender Virenzahl sind bereits resistent.
->   Mehr über Kombinationstherapien
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40 Millionen HIV-Infizierte
Die Aids-Epidemie breitet sich immer rascher aus. In nur zwei Jahrzehnten haben sich weltweit 40 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert, die meisten im südlichen Afrika. Den größten Anstieg verzeichnen Osteuropa und Südostasien. Anlässlich des Weltaidstages am 1. Dezember brachte science.orf.at einen Überblick über den derzeitigen Stand der Forschung:
->   Fakten zum Weltaidstag
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Auch 20 Prozent der neu Infizierten resistent
Damit nicht genug: Sogar einer von fünf neu Infizierten spricht in den USA nicht mehr auf die verordnete Ersttherapie an. Sie infizierten sich bei Sexualpartnern oder im Fall von Drogenkonsumenten durch die gemeinsame Verwendung von Spritzen mit bereits resistenten Viren.
Beängstigend Entwicklung
Das bedeutet nach Angaben des renommierten US-Aids-Forschers Dr. Douglas Richman, dass in den USA bereits die Hälfte der Aids-Infizierten, die in Behandlung stehen, resistente
HI-Viren besitzen. Der Wissenschaftler sieht darin eine beängstigend Entwicklung.
->   San Francisco Chronicle
->   Mehr über Aids in science.orf.at
 
 
 
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01.01.2010