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Mit perlendem Sekt geht Alkohol schneller ins Blut  
  Ein Test zur rechten Zeit: "Champagner-Perlen steigen sofort in den Kopf", sagen einige Menschen. Und sie haben recht. Allerdings gehen nicht die Kohlensäurebläschen, sondern der Alkohol ins Blut und mindert das Wahrnehmungsvermögen. Dies geschieht jedoch umso schneller, je stärker der Champagner schäumt.  
Das berichtet das britische Fachmagazin "New Scientist" (Nr. 2322, S. 7) in seiner nächsten Ausgabe vom Samstag.
Perlender vs. schaler Champagner mit ...
Zwölf Freiwillige tranken zunächst je zwei Gläser Champagner. Die Hälfte der Probanden bekam ein perlendes Getränk, die andere Hälfte ein zuvor gerührtes und damit schal gewordenes. In der nächsten Woche wurde der Versuch umgedreht, so dass jeder Proband einmal eine prickelnde und einmal eine schale Probe bekam.
... deutlichen Wirkungsunterschieden
Ergebnis: Bereits nach fünf Minuten hatten Tester des perlenden Champagners im Schnitt 0,54 Milligramm Alkohol pro Milliliter im Blut. Beim gerührten waren es nur 0,39. Selbst 40 Minuten nach dem Trinken gab es noch einen deutlichen Unterschied. Die Zahlen lagen bei 0,7 und 0,58 Milligramm Alkohol. Das fanden britische Forscher um Fran Ridout von der Universität Surrey in Guildford heraus.
->   Universität Surrey
Einfluss auch auf Wahrnehmungsvermögen
Ein weiteres Experiment zeigte, dass perlender Champagner auch einen größeren Einfluss auf das Wahrnehmungsvermögen hat. Bei einem Computertest benötigten die Menschen nach seinem Genuss 0,2 Sekunden länger, um ein Objekt zu registrieren, als im nüchternen Zustand.

"Einige konnten kaum noch schreiben", sagte Ridout. Die Trinker des gerührten Getränks benötigten nur 0,05 Sekunden länger als sonst.
Keine exakte Erklärung
Eine exakte Erklärung für den Unterschied hat die Forscherin nicht. Sie vermutet jedoch, dass der Alkohol dank der Bläschen schneller aufgenommen wird. Eine Theorie ist, dass das Kohlendioxid in den Blasen den Übertritt des Alkohols ins Blut beschleunigt.
->   New Scientist
 
 
 
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01.01.2010