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New Economy an der Universität  
  Mitten im ersten großen Crash der New Economy machen einige Universitäten den Handel im Internet zum neuen Lehrfach.  
Im April 1999 erfand der 34-jährige Bernd Skiera an der Universität Frankfurt ein neues Fach. Für seine Studenten ist der Professor für E-commerce soetwas wie ein Held. Statt alter oder toter Theoretiker kommen bei ihm die Pop-Stars der Gegenwart zu Wort, meldete Spiegel-online.
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Immer mehr Universitäten bieten derartige Lehrgänge an, meist im Rahmen des BWL-Studiums. Frankfurt machte mit dem Lehrstuhl für E-commerce den Anfang. An der Uni Augsburg folgte ein dreisemestriger Aufbaustudiengang. E-Business wird seit Januar an der privaten Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung Koblenz (WHU) gelehrt. Business und Design kombiniert die Berliner Hochschule der Künste (HdK) mit ihrem Hauptstudiengang "Diplom-Designer/-in E-Business". Lehrstühle für Existenzgründung gibt es schon einige, der erste davon wurde 1998 an der privaten European Business School eingerichtet.
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Vor den Fehlern der Vorgänger bewahrt
Mitten in der Krise entstehen die neuen E-Studiengänge. Denn eine ordentliche Ausbildung soll die verantwortungsbewussten Manager der "One-Economy" - so heisst die Verbindung aus alter und neuer Wirtschaft - vor den Fehlern ihrer Vorgänger bewahren. "Viele der Firmenpleiten sind ja auch darauf zurückzuführen, dass die Leute inkompetent waren", sagt Marcus Kühl, Sprecher des Berliner Studiengangs.
Schnittstellenkompetenz der Allroundchefs
"Schnittstellenkompetenz" ist bei den Managern der Zukunft gefragt. Denn was den Unternehmen fehlt, sind Allroundchefs: die Sowohl mit IT-Leuten als auch mit Finanzexperten umgehen können. Was die E-Manager dann tatsächlich können, wird sich zeigen, wenn die ersten Absolventen die Universität verlassen. Ihren ersten Job haben sie allerdings sicher in der Tasche.
Keiner weiß, wo's langgeht
Das größte Problem der E-Fächer ist jedoch ein anderes: Es mangelt an Lehrmaterial und theoretischem Hintergrund. Die Wirklichkeit bietet zwar eine Fülle von Beispielen. Doch diese zeigen eher, wie man es nicht machen soll. Der Frankfurter Professor für E-commerce Skiera erinnert sich: "Ich stellte sehr schnell fest: Hoppla, du bist in einem Fach gelandet, wo's keine Bücher gibt und keiner weiß, wo's langgeht."
Wie er sich behalf? Neben dem selbst geschriebenen Handbuch "E-Commerce" lud er Gastredner aus der Praxis ein: Gründer von Internet-Firmen. Die Notlösung habe sich im Nachhinein als gelungener Schachzug erwiesen, so Skiera. Allerdings wirke sich das Auf und Ab der New Economy auf die Gastredner aus. Doch die Zuhörer störe das nicht, denn sie haben im Gegenteil das Gefühl, hier werde Zeitgeschichte geschrieben.
->   Spiegel-online
->   Lehrstuhl für Electronic Commerce (Uni Frankfurt)
->   Hochschule der Künste Berlin
->   Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung Koblenz
 
 
 
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01.01.2010