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Achtung Diabetiker: Insulin-Umstellung  
  Eine wichtige Änderung für Zuckerkranke steht bevor. Mit 1. Jänner 2002 ist in Österreich eine neue Insulin-Konzentration im Handel: statt 40 Einheiten Insulin je Milliliter Lösung wird es nur mehr 100 Einheiten geben.  
Eine Verwechslung der Konzentrationen kann lebensbedrohlich sein. Das neue Insulin (U100) darf nur mit der passenden Spritze verwendet werden.
Spritzen und Insulin müssen passen
Gefährlich kann die Umstellung werden, wenn Diabetiker das neue, höher konzentrierte Insulin mit alten Spritzen verwenden. Dadurch würde der Körper zu viel Insulin erhalten, nämlich die 2,5fache Menge.

Die Folge wäre eine lebensbedrohliche Unterzuckerung, sagt Guntram Schernthaner, Präsident der Österreichischen Diabetes Gesellschaft.

Umgekehrt, also wenn das alte Insulin U40 mit neuen U100-Spritzen injiziert wird, bekommt der Körper zu wenig Insulin und es kommt zu einer Überzuckerung.
->   Mehr Informationen über Unterzucker
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Informationen der Österreichischen Diabetes Gesellschaft
Infos der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG) liegen als Folder in Apotheken, Spitälern oder bei Ärzten auf.
->   Infos der ÖDG
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12.000 Betroffene
Von der Umstellung sind in Österreich 12.000 Diabetiker betroffen und zwar jene, die das Insulin aus einem Fläschchen mit der Spritze aufziehen.

Diabetiker, die noch Vorräte zu Hause haben, können das alte Insulin mit den alten dazu passenden Spritzen aufbrauchen, sagt Schernthaner.
Reste entsorgen
In den Apotheken werden die alten Spritzen aber zurückgenommen, sagt Gesundheitsstaatsekretär Reinhart Waneck. Er rät, die restlichen alten Spritzen in den Apotheken abzugeben und auf neue umzusteigen.
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Hotline zur Insulin-Umstellung
Das Gesundheitsstaatssekretariat hat eine Hotline eingerichtet. Unter der Gratisnummer 0800-20-16-85 läuft ein Tonband mit Informationen zur Insulin-Umstellung.
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Pens bereits umgestellt
Nicht betroffen sind jene, die Insulin-Pens verwenden, die Pens wurden im Gegensatz zu den Spritzen bereits vor Jahren umgestellt.
Österreich Schlusslicht
"Die Umstellung wurde schon vor Jahren von der Weltgesundheitsorganisation WHO beschlossen," sagt Gesundheitsstaatssekretär Reinhart Waneck.

Österreich und Deutschland sind die letzten Staaten in Europa, in denen die Konzentration des Insulins umgestellt wird.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
Weitere Informationen zu diesem Thema finden sie in science.orf.at unter:
->   Diabetes: Insulin-Umstellung mit Jahreswechsel
 
 
 
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01.01.2010