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Einmal mehr bewiesen: Lachen ist gesund  
  900 Teilnehmer aus ganz Indien treffen sich Ende Dezember in die Hauptstadt des südindischen Bundesstaats Karnataka, um sich alle Sorgen, Gesundheitsprobleme und sonstigen Beschwernisse einfach aus dem Leib zu lachen. Denn Lachen soll gegen bakterielle Infektionen, Atemwegserkrankungen und Angstzustände helfen.  
Seit Debendra Mehra regelmäßig einen indischen Lachclub besucht ist sein hoher Blutdruck ist verschwunden. ''Ich blute nicht mehr aus der Nase und nehme inzwischen keine Medikamente mehr.''
Richtig lachen und nicht glucksen
Lachen fördert die Gesundheit, weiß der Arzt Madan Kataria. Der 46-Jährige Inder ist Fachmann: Als Gründungspräsident des Internationalen Lachclubs der ''All Indian Laughter Convention'' weiß er, wovon er spricht, wenn er sagt, ''die Leute sind so gestresst, dass sie vergessen haben, richtig zu lachen.''

Damit aber erst gar kein Missverständnis auftritt, fügt er hinzu: Lachen ist nicht ''Giggeln'' oder "Glucksen''. ''Wenn man richtig lacht, vergisst man sich selbst. In diesem Zustand empfindet man eine Menge positiver Gefühle.''
Lachen, Meditation und Bewegung
Eine Erfahrung die Sitalakshmi Dayanand nur bestätigen kann ''Ich mache seit vier Monaten täglich Hasya Yoga'', sagt er. Die Kombination aus Lachen, Meditation und Bewegung habe seinen Blutdruck gesenkt und ihn von seinen regelmäßigen Kopfschmerzen und seinem Herzrasen geheilt.
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Lachen: Eine weltumspannende Bewegung
Vor sechs Jahren gründete Kataria den ersten Lachclub zusammen mit vier Gleichgesinnten in Bombay. Hinzu gekommen sind bis heute 150 Lachclubs im Ausland, unter anderem in den USA, Australien, Schweden, Italien, Japan und Singapur. Allein in Indien zählen die Vereinsregister der mehr als 1.000 Clubs über 50.000 Mitglieder. Und Bangalore ist mit 50 Vereinen die Hochburg des Lachens.
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38 Lachvarianten
Die Clubs folgen keinen strengen Satzungen. Ihr einziges Ziel sei, Menschen zum Lachen anzuregen, sagt Kataria. In Bombay, der Gründungsstadt der Bewegung, nimmt man die Sache ein wenig ernster. Hier werden die Auswirkungen des Lachens auf den menschlichen Körper auch wissenschaftlich betrachtet.

Die Mitglieder jedenfalls sind sich einig: Die in den verschiedenen Clubs angebotenen 38 Varianten des Lachens, wie ''Affengelächter'' oder ''Teufelslachen'', wirken sich durchweg positiv aus.
Das Immunsystem wird gestärkt, Stress abgebaut
Lang ist der Katalog jener Krankheiten, Symptome oder psychischen Defekte, die durch Lachen einfach verschwinden sollen: ''Von bakteriellen Infektionen über Atemwegserkrankungen und Angst bis hin zu Einsamkeit, Darmerkrankungen und Sexualstörungen'', zählt der Arzt Shreerama Shetty auf.

Der Schulmediziner Shetty war Arzt an verschiedenen Krankenhäusern in Bangalore und ist selbst Mitglied des Clubs. Das Immunsystem werde gestärkt und der Körper entspanne sich, sagt er.

Lachen macht also gesund, obwohl es ansteckend ist. Und weil Lachen im Verein am schönsten ist, bieten die Clubs auch organisierte Lach-Wanderungen und -Tagungen an.
Mehr zum Thema "Lachen" in science.orf.at:
->   Werner Lenz: Lachen bringt Mut, Trost und Weisheit
->   Das Lachen der Geschlechter
 
 
 
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01.01.2010