News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit .  Gesellschaft 
 
UNO-Weltdrogenbericht: leicht optimistisch  
  Rund 180 Millionen Menschen weltweit nehmen Drogen - davon geht die UNO in ihrem aktuellen Weltdrogenbericht aus. Als "gute Nachricht" wird hervorgehoben, dass in einigen europäischen Staaten - darunter Österreich - die Zahl der Drogentoten abnimmt.  
Produktion von Heroin und Kokain rückläufig
Erstmals wurde 1999 weltweit weniger Heroin und Kokain produziert als in den Jahren zuvor, erläutert der UNO-Experte Sandeep Chawla. Die harten Drogen Heroin und Kokain würden nur mehr in einigen wenigen Staaten hergestellt. Allen voran Kolumbien, Afghanistan und Myanmar (Burma).

Doch der Handel floriert und ist ein weltweites Problem: immer mehr Staaten beschlagnahmen Drogenlieferungen. Dabei zeigen sich eindeutige Trends: In Nord- und Südamerika wird vor allem Kokain sichergestellt, in Afrika Cannabis und in Europa Haschisch und Heroin.

Eindeutige Trends zeigt auch der Konsum in Europa: Während in Osteuropa der Heroin-Missbrauch zunimmt, sinkt die Zahl der Heroinabhängigen in Westeuropa, so Chawla.
Zahl der Drogentoten in Österreich sinkt
In den 90er Jahren starben dem UNO-Bericht zufolge jährlich knapp 7.000 Menschen an den Folgen von Drogenmissbrauch. Als "gute Nachricht" hebt der UNO-Bericht hervor, dass in einigen europäischen Staaten wie etwa Österreich die Zahl der Drogentoten abnimmt. Starben 1994 noch 250 Österreicher durch Drogenmissbrauch, waren es 1999 deutlich weniger, nämlich 174.
...
Globale Trends
Weltweit am weitesten verbreitet sind Marihuana und Haschisch. Auf 144 Millionen schätzt die UNO die Zahl der Cannabis-Konsumenten. Kokain und Heroin nehmen über 20 Millionen Menschen. Steil ansteigend ist der Konsum von synthetischen Drogen, bekanntestes Beispiel ist die Partydroge Ecstasy. Und die UNO-Experten weisen auf ein Detail hin: Eine klare Einteilung sei meist nicht möglich. Viele Abhängige würden mehrere verschiedene Drogen nehmen.
...
EU: Jeder Fünfte raucht Haschisch
Die weltweiten Trends bestätigen sich auch innerhalb der Europäischen Union: Der EU-Drogenbericht 2000 weist ebenfalls Haschisch als häufigste illegale Droge aus.

Schätzungen zufolge hat jeder fünfte Europäer - rund 45 Millionen Menschen - zumindest einmal Haschisch geraucht. Von den Jugendlichen war es sogar jeder vierte. Der Cannabis-Konsum ist laut EU-Bericht in den 90er Jahren erheblich gestiegen - vor allem in Großbritannien und Spanien. An zweiter Stelle stehen EU-weit aufputschende Amphetamine - wie etwa Ecstasy.
...
Drogen als Soziales Problem
Die UNO verweist auch auf die größeren Zusammenhänge des Drogenproblems: HIV-Infektionen und Hepatitis-C-Erkrankungen, Geldwäsche, Korruption, Beschaffungskriminalität - um nur einige Schlagworte zu nennen.

Der Autor des Weltdrogenberichts und Exekutivdirektor der UNO-Drogen-Organsiation ODCCP (Büro zur Drogenkontrolle und Verbrechensbekämpfung), Pino Arlacchi, versucht Mut zu machen: Es gebe keinen Grund, vor der organisierten Kriminalität zu kapitulieren.
...
Stichwort 'Weltdrogenbericht'
Der Weltdrogenbericht 2000 wurde vom in Wien ansässigen Büro der Vereinten Nationen zur Drogenkontrolle und Verbrechensbekämpfung erarbeitet. Darin werden globale Trends der vergangenen Jahre zum Thema Drogen-Produktion, Handel und Konsum aufgearbeitet. Der erste Weltdrogenbericht erschien 1997.
->   UNO World Drug Report
->   UNO-Drogenkontrolle und Verbrechensbekämpfung
->   Informationsnetz der UNO in Wien
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit .  Gesellschaft 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010