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Britisches Oberhaus stimmt für Klon-Gesetz  
  Das britische Oberhaus (House of Lords) hat einem umstrittenen Gesetz über das Klonen von Embryonen für therapeutische Zwecke zugestimmt. Die Lords stimmten in der Nacht auf Dienstag mit 212 gegen 92 Stimmen für die Forschung mit Stammzellen.  
Zustimmung des Unterhauses bereits im Dezember
Das Unterhaus hatte die Gesetzesvorlage bereits im Dezember angenommen. Damit wird Großbritannien das erste Land Europas, in dem Embryonen im Alter von bis zu 14 Tagen geklont werden dürfen. Das Gesetz tritt am 31. Jänner in Kraft.
Forschung an menschlichen Stammzellen erlaubt
Das neue Gesetz erlaubt Forschung an so genannten menschlichen Stammzellen. Diese Stammzellen treten im Frühstadium von Embryonen auf und besitzen die Eigenschaft, sich nach zwei Wochen in jede andere Zellform des menschlichen Körpers zu verwandeln.
Revolutionierung der Transplantationsmedizin erhofft
Die Befürworter erhoffen sich davon eine Revolutionierung der Transplantationsmedizin. Sie argumentieren, dass aus dem Stammzellenmaterial menschlicher Embryonen im Prinzip jedes beliebige Organ des menschlichen Körpers zu
Transplantationszwecken geklont werden könnte.
Klonen von Babys bleibt verboten
Sie sehen darin einen Durchbruch bei der Behandlung chronischer Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, Multipler Sklerose und Leukämie. Dazu bedarf es aber noch jahrelanger Forschung. Die entnommenen Stammzellen müssen nach dem Gesetz nach 14 Tagen getötet werden. Das Klonen von Babys bleibt nach wie vor verboten.
Kirche gegen therapeutisches Klonen
Der Abstimmung im Oberhaus war eine leidenschaftliche Debatte vorausgegangen. Besonders Vertreter der Kirchen erhoben religiöse und moralische Bedenken gegen die Pläne der Regierung. Ein Antrag auf Verschiebung des Beginns der Forschung fand jedoch keine Mehrheit.
Neuer Ausschuss geplant
Das Oberhaus will aber nun einen Ausschuss einsetzen, der sich mit ethischen, wissenschaftlichen und moralischen Argumenten für und gegen die Forschung an Stammzellen befassen soll.
Embryonen-Klonen in der Diskussion
Die Entscheidung löste in Großbritannien sofort heftige Reaktionen aus. Wird im Fall der Britischen Entscheidung der Karren vor das Pferd gespannt, wie die Konservative Baroness Cox kritisiert? Denn damit sei ein weiterer Schritt in die Richtung getan, Kopien von Menschen herzustellen.



Oder wird damit der wissenschaftliche Fortschritt zum Wohl der Menschheit gefördert?



Über die Debatte in Österreich lesen Sie bitte bei ON-Science
->   Ulrich Körtner: Therapeutisches Klonen - Fortschritt oder Irrweg?
->   Embryonenforschung: Diskussion auch in Österreich
 
 
 
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01.01.2010