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Computerspiel für hyperaktive Kinder  
  Eine neue Form der Therapie für hyperaktive Kinder wurde in Göttingen entwickelt: ein Computerspiel, das statt mit dem Joystick allein durch die Kraft der Gedanken gesteuert wird.  
Neurofeedback lässt Trickfilmmaus springen
Patienten mit Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADHS) sollen dabei über Elektroden am Kopf die Zeichentrick-Maus aus der "Sendung mit der Maus" beim Stabhochsprung unterstützen.

Durch dieses so genannte Neurofeedback lernen die acht- bis 13-jährigen Kinder, ihre Gehirnströme bewusst zu verändern und sich auf diese Weise besser zu konzentrieren. Das berichtet die in Hamburg erscheinende Zeitschrift "National Geographic Deutschland" in ihrer Jännerausgabe.
Neue Therapieform
Die mit dem Computer verbundenen Elektroden messen die Aktivität in bestimmten Gehirnzonen. Sobald sich das Kind die Aufgabe des "Göttinger Feedback (Göfi)" getauften Computerspiels vorstellt, steigt in diesen Zonen die Hirnaktivität messbar an.

Je nach Konzentration des Spielers gelingt es der Maus dann, über ein Hindernis zu springen oder nicht. Ein roter Stab zeigt dem Kind, dass es aufmerksam war, ein blauer signalisiert nachlassende Konzentration. Diese Art der Therapie sei für viele junge Patienten eine willkommene Ergänzung zur traditionellen Behandlung mit Psychopharmaka, schreibt die Zeitschrift.
ADHS - Ursachen und Symptome
Strenggenommen unterscheidet man bei ADHS zwischen drei verschiedenen Formen: 1. ADHS, bei der Unaufmerksamkeit vorherrschendes Charakteristikum ist, 2. ADHS, bei der Hyperaktivität überwiegt und 3. eine Mischform aus beidem.

Als Ursache der so genannten ADHS gilt mittlerweile eine biochemische Funktionsstörung bei der Signalübermittlung im Gehirn: Vermutlich wirken im Bereich der Schaltstellen von Hirnzellen, den so genannten Synapsen, die verantwortlichen Überträgerstoffe (Neurotransmitter) nicht optimal. Experten gehen davon aus, dass eine noch nicht genau bekannte genetische Veranlagung der Auslöser ist.

Symptome sind Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen, Überaktivität, Störungen der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung sowie Gedächtnisbildung. Seltener treten auf motorische Hyperaktivität, hohe Erregbarkeit, mangelhafte emotionale Steuerung sowie dissoziales Verhalten.
Mehr über ADHS in science.orf.at:
->   Zerstreute Aufmerksamkeit als Dauerproblem
->   Hyperaktivität: Hilft die umstrittene "Psychopille"?
 
 
 
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01.01.2010