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Lernen durch Zuschauen: Auch Vögel können es  
  Menschen und bestenfalls noch Menschenaffen trauten es Verhaltensforscher bisher zu, dass sie durch die Beobachtung von Artgenossen lernen. Nun wurde bewiesen, dass dazu auch Papageien im Stande sind.  
Dies fand Ludwig Huber vom Institut für Zoologie der Universität Wien in einer im National Geographic Deutschland veröffentlichten Studie heraus. Er hatte neuseeländische Papageien - so genannte Keas - untersucht.
Keas: Neuseeländische Papageien
Keas bewohnen alpine Regionen Neuseelands. Ihr Gefieder ist eher unscheinbar olivgrün, nur die Unterseite der Flügel und das Hinterende sind rot gefleckt. Die Papageien leben meist gesellig in Gruppen, bekannt sind sie für ihr Spielverhalten und ihre Neugier. So wird jeder unbekannte Gegenstand sofort untersucht.
->   Mehr über Keas
Durch Beobachtung zu Zusammenhängen
Huber stellte fest, dass die Vögel Artgenossen etwa bei der Bewältigung einer Aufgabe sehr genau beobachten und dabei lernen. Öffnet ein Kea erfolgreich den Verschlussmechanismus einer Box, so geht ein Beobachter anschließend schon wesentlich zielstrebiger und geschickter ans Werk.

Der Wiener Zoologe schließt daraus, dass die Vögel zwar nicht direkt nachahmen, sehr wohl aber durch die Beobachtung die Zusammenhänge der gestellten Aufgabe besser verstehen.
Grund: Besondere Anforderungen an Keas?
Der für Vögel ungewöhnliche Informationsaustausch könnte laut Huber dadurch entstanden sein, dass das Leben im unwirtlichen Hochland Neuseelands besondere Anforderungen stellt. Das gegenseitige von einander Lernen können einen entscheidenden Überlebensvorteil geboten haben und bieten.

Generell sehen Verhaltensforscher das Übernehmen von Verhaltensmustern von Artgenossen als eine Vorstufe von Kultur.
->   National Geographic Deutschland
->   Institut für Zoologie, Universität Wien
 
 
 
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01.01.2010