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Wie das Lächeln die Zukunft bestimmt  
  Die Augen sind die Fenster zur Seele, so heißt es gemeinhin. Doch Psychologen sind der Meinung, sie könnten auch die Zukunft eines Menschen an seinem Lächeln ablesen.  
Fotolächeln enthält Hinweise auf Persönlichkeit
Wissenschaftler in den USA untersuchten Fotografien von 21-jährigen Frauen. Und fanden heraus, dass auf den Bildern ausreichend Hinweise auf die persönliche Veranlagung der Frauen vorhanden waren, um deren Lebensweg für die nächsten 30 Jahre vorauszusagen.
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Quelle: PhotoDisc
Die Psychologen untersuchten die Intensität der Frauenlächeln und kombinierten ihre Ergebnisse mit einer Reihe von Persönlichkeitstests. Die "Versuchsdamen" wurden gereiht nach dem Ausmaß, in dem sie ihren positiven Gefühlen wie Freude und Glück Ausdruck verliehen.
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Wer früh lächelt, hat auch später mehr Glück im Leben
Folgetests an den Frauen im Alter von 27, 43 und 52 Jahren zeigten, dass diejenigen, die auf den Fotos als 21-Jährige schon mehr positives Lebensgefühl gezeigt hatten, auch ein höheres Konzentrationsvermögen aufwiesen, glücklichere Ehen führten und sich überhaupt eines besseren Wohlergehens erfreuten. Die Unterschiede hielten sich auch nach mehr als drei Jahrzehnten.

Dacher Keltner, Leiter der Studie am Institut für Psychologie der University of California, sagte: "Das bedeutet, dass wir aus Hochzeitsfotos ableiten können, wie die Ehe sich entwickeln wird."

 
Bild: PhtoDisc

Meryl Streeps Grinsen deutet auf ihre glückliche Ehe
Hillarys Sorgen mit Bill Clintons ehelichem Fehlverhalten zeichne sich an ihrem Gesicht ab, während das breite Grinsen von Meryl Streep und Joanne Woodward (die mit Paul Newman verheiratet ist) auf deren glückliche Ehen deuteten. "Das Funkeln in Meryl Streeps Augen sagt einem, dass es gut ist", meinte Kelter.
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Positive Gefühle erweitern das Denken
Während eine positive Lebenseinstellung das Denken erweitert, würden negative Gefühle Entwicklungen behindern. Studien konnten zeigen, dass Kinder, die zu Wutanfällen neigen, schlechter in der Schule abschneiden. Sie bekommen die weniger interessanten und lukrativen Jobs, lassen sich öfter scheiden und wachsen zu übel gelaunten Erwachsenen heran.
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111 Studentinnen-Lächeln untersucht

Die Wissenschaftler untersuchten die Fotografien von 111 Studentinnen am Mills College, einem privaten College in Oakland, Kalifornien. Die Fotos wurden 1958 und 1960 im College-Jahrbuch veröffentlicht.

Sie bewerteten die Muskelbewegungen in zwei Richtungen: die Bewegung der Mundwinkel nach oben, sowie die Zusammenziehung der Muskeln um das Auge herum, die die Wangen nach oben zieht und zu "Krähenfüßen" rund um die Augenpartie führt. Jede dieser Bewegungen wurde nach ihrer Intensität anhand einer Fünf-Punkte-Skala bewertet.
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Die Forschungsergebnisse von Keltner und seinen Kollegen sind im "Journal of Personality and Social Psychology" veröffentlicht. Die Wissenschaftler gehören zu den Ersten, die zeigen konnten, dass das Ausmaß, in dem Menschen ihre Gefühle ausdrücken, im Verlauf eines Lebens stabil sein kann. Und den persönlichen und gesellschaftlichen Erfolg vorschreiben kann.
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Nur drei lächelten nicht
Alle außer drei Studentinnen lächelten auf den Fotos. Doch nur 50 Lächeln - das ist weniger als die Hälfte - wurden als so genannte "Duchenne-Lächeln" gewertet. Bei einem "Duchenne-Lächeln" wird auch die Augenpartie-Muskulatur zusammengezogen.

Die Persönlichkeitstests zeigten, dass im Alter von 21 Jahren die Frauen mit dem stärksten Lächeln am liebevollsten waren, sich am meisten um andere kümmerten und besonders verständnisvoll waren. Sie neigten eher zu Fröhlichkeit, Wärme und waren besonders ungezwungen.
Ergebnisse nicht auf Männer übertragbar
Die Ergebnisse lassen sich allerdings nicht auf Männer übertragen. Einer Studie zufolge, die an jungen Männern der West Point Naval Academy durchgeführt wurde, kamen die Männer mit dem besten Zahnpastalächeln beim Militär weniger schnell voran als ihre grantigeren Kollegen. Und sie bekamen auch weniger Kinder.

 


->   Dacher Keltners Forschungen an der University of California, Berkeley
->   Journal of Personality and Social Psychology
 
 
 
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01.01.2010