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PC der Zukunft: Noch kleiner, noch schneller  
  Computer werden auch in Zukunft noch schneller und daher auch noch kleiner werden, meint der Computerpionier Joel Birnbaum.  
Bisher galt in Fragen der Generationswechsel von PCs das nach dem Intel-Computerexperten Gordon Moore benannte Moore's Law. Demzufolge ist jede Generation neuer Chips doppelt so dicht mit Transistoren bepackt wie die vorangegangenen. Der Generationswechsel erfolgt im Schnitt alle 18 bis 24 Monate.
->   Moore's Law
Am Ende, so der Chefwissenschaftler von Hewlett Packard im Rahmen eines Interviews mit dem ORF Radio, könnte ein einzelner Chip stehen, der die Speicherkapazität von 100.000 Gehirnen hat. Ein einzelner Computer, der so leistungsfähig ist wie alle heutigen Computer zusammen.
Die Halbleitertechnologie stößt an ihre Grenzen
Der bisherige Weg sei aber nicht endlos fortsetzbar: Um einen Transistor an- oder auszuschalten, sind etwa 1.000 Elektronen nötig. Die Hoffnung, das auch mit nur einem Elektron zu können, wird sich nicht erfüllen, warnt der Computerexperte.

Der zweite Grund für Birnbaums Skepsis: Die Produktionsstätten für jede neue Chipgeneration sind doppelt so teuer wie für die unmittelbar vorangegangenen Chips.

Die Halbleiterindustrie wird in 15 bis 20 Jahren die gleichen Probleme haben, wie seinerzeit die Produzenten von Vakuumröhren, meint Birnbaum.
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Joel S. Birnbaum
Joel S. Birnbaum ist Chefwissenschaftler von Hewlett-Packard. Seine Hauptaufgaben liegen im Bereich Technologie, Strategien und Kommunikation.
->   Biographie von Joel S. Birnbaum
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Alternativen: DNA- und optische Computer
DNA-PCs, also biologische Computer hätten einen großen theoretischen Reiz. Die Informationsverarbeitung erfolgt dabei chemisch, es gibt keine Drähte, es entsteht keine Hitze - eines der größten Probleme in der Computertechnik.

Der Nachteil dieser Computer: die Fehlerhaftigkeit natürlicher Zellen. Bei der natürlichen Reproduktion ist eine von etwa 100.000 Zellen fehlerhaft. Für Hochleistungscomputer ist das unbrauchbar, sagt Birnbaum.

Ähnlich attraktiv sei das Konzept optischer Computer - die Informationsverarbeitung mit Hilfe des Lichtes. Die größten Probleme dabei sind aber die Programmierung und Speicherung von Informationen.
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Zukunft gehört Quantencomputern
Birnbaum ist überzeugt, dass die Zukunft den Quantencomputern gehört. Ihr größter Vorteil: Die Möglichkeit, viele Operationen gleichzeitig durchzuführen. Quanten verhalten sich wie Wellen - eines der Probleme ist also, Informationen in den Computer und wieder heraus zu bringen, ohne dabei das fragile System insgesamt zu stören. Ein weiteres Problem sei auch das der Informationsübertragung: Sie müsse drahtlos funktionieren.
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Kein Problem in der Produktion
Die Herstellung solcher Quantencomputer hält Birnbaum für wenig problematisch: Sie werden sich selbst zusammenbauen und eher wachsen, als gebaut werden - ähnlich wie Kristalle.
Lesen Sie dazu mehr unter science.orf.at
->   Anton Zeilinger: Experimente mit Quanten
->   Intels kleinster Chip-Transistor der Welt
 
 
 
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01.01.2010