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Trockenluzerne als Alternative zu Tiermehl  
  Getrocknete Luzerne - eine Klee-Sorte - wäre eine
"ökologische" Alternative zu Tiermehl als Futter für Rinder und andere Nutztiere, erläuterte der Verband der Trocknungsbetriebe (CIDE) am Dienstag.
 
Allerdings müssten die Förderungen aus dem EU-Budget spürbar aufgestockt werden. Kurzfristig könne auch nur ein Teil des Tiermehls ersetzt werden.
Steigerung der Luzern-Produktion um 30 Prozent
Um ein Viertel des Eiweißgehalts vom nunmehr verbotenen Tiermehl zu ersetzen, müsste die Luzerne-Produktion in der EU um 30 Prozent erhöht werden. Das würde jährlich zwischen 90 und 130 Mill. Euro (1,2 bis 1,8 Mrd. S) an Förderungen kosten, je nachdem ob die Förderung je Tonne unverändert bleibt oder, wie vom Verband gefordert, erhöht wird, so CIDE-Vorsitzender Alfons Biber.
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Weniger Transportwege
Dafür könnte Luzerne in der ganzen EU angebaut werden. Luzerne werden dezentral verarbeitet, was Transportwege erspart. Es werden keine genetisch modifizierten Pflanzen angebaut, Pestizide sind nicht notwendig und nach der Aussaat kann drei Jahre lang, mehrmals pro Jahr geerntet werden. Das Futter sei artgerecht.
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Größtes Anbauland Spanien
Derzeit produzieren 150.000 Bauern in neun EU-Staaten, darunter Österreich, auf 500.000 ha etwa 5 Mill. Tonnen getrocknete Luzerne. In 360 Verarbeitungsbetrieben arbeiten 30.000 Menschen, so der Verband. Größtes Anbauland ist Spanien mit 1,8 Mill. t, die zur Gänze im Land verbraucht werden.
Pro Hektar 2,4 Tonnen Protein
Pro Hektar Anbaufläche können aus Luzerne 2.400 kg Protein gewonnen werden, während bei Soja der Proteinertrag pro Ha nur 800 kg betrage, so Biber. Die EU subventioniert die Herstellung von Trockenluzerne jährlich mit 300 Mill. Euro (4,1 Mrd.S).

Die fünf Mill. t Luzerne entsprechen einer Mill. t. reine Proteine, so Biber. Der Proteingehalt des in der EU verfütterten Tiermehls entsprach hingegen 1,3 Mill. t Eiweiß.

Langfristig könnte bei entsprechender Förderung die europäische Landwirtschaft zwar die gesamte Menge an Eiweiß ersetzen, doch bedürfe es dazu hoher Investitionen in die Trocknungsbetriebe. Diese Investitionen werde es nur geben, wenn langfristig der Absatz garantiert sei, so Biber.
 
 
 
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01.01.2010