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Heubazillus überlebt Weltraumflug  
  Deutsche Weltraumforscher haben Bakterien gezielt den lebensfeindlichen Bedingungen im All ausgesetzt - und ein Teil der Mikroben hat überlebt. Die Experimente stützen damit unter anderem die Theorie, dass Leben huckepack mit Meteoriten auf die Erde regnen könnte.  
Die Originalarbeit von Gerda Horneck und Kollegen vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln ist im Fachjournal "Origins of Life and Evolution of the Biosphere" erschienen.

"Schon geringe Mengen Staub und Sand schützten die Sporen vor der ultravioletten Strahlung der Sonne", erklärt Horneck zu den Ergebnissen. Sporen sind Überdauerungsformen von Bakterien.
Russische Satelliten mit Heubazillus an Bord
Die DLR-Forscher hatten in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre russische Satelliten mit Sporen des Heubazillus (Bacillus subtilis) bestückt. "Das ist der resistenteste Mikroorganismus, den man überhaupt kennt", erläutert die Expertin.

Vollkommen ungeschützt starben dennoch alle Sporen im aggressiven UV-Licht der Sonne nach kurzer Zeit ab, berichtet das britische Wissenschaftsmagazin "New Scientist" in seiner aktuellen Ausgabe.

Mischten die Wissenschafter die Sporen jedoch mit Meteoritenpulver oder mit Boden, der den Verhältnissen auf unserem Nachbarplaneten Mars nachgeahmt war, überstand ein Teil der Mikroorganismen den unwirtlichen Ausflug unbeschadet.
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Hintergrund: Die Panspermie-These
Bereits 1903 hatte der schwedische Chemiker Svante Arrhenius vorgeschlagen, dass Sporen durch das Sonnensystem reisen könnten. Diese Panspermie genannte These wurde vor allem von den britischen Astronomen Fred Hoyle und Chandra Wickramasinghe in den 70er Jahren wieder aufgegriffen. Sie gilt aber als stark umstritten.
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Meteoriten als Träger von Leben?
Selbst kleine Meteoriten könnten demnach Leben von einem Planeten zum anderen tragen, solange die Reise nicht länger als einige Jahre dauere, schreibt der "New Scientist".

Die Experimente der Kölner Forscher haben noch eine weitere Konsequenz für die Suche nach Lebensspuren auf anderen Planeten: "Man muss sehr vorsichtig sein, dass man mit einer Sonde nicht Mikroorganismen von der Erde einschleppt, die dann falsch gedeutet würden", so Horneck.
->   Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
->   New Scientist
->   Origins of Life and Evolution of the Biosphere
 
 
 
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01.01.2010