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Schmerzgen bei Mäusen ausgeschaltet  
  Vor Kurzem fanden Wissenschaftler ein Gen, das den Schmerz kontrolliert. Bei Mäusen konnte das so genannte DREAM-Gen sogar ausgeschaltet werden. Österreichische Forscher waren an der Entdeckung maßgeblich beteiligt.  
Bei DREAM-Gen (Downstream Regulatory Element Antagonistic Modulator) handelt es sich offenbar um eine Erbanlage, die an so genannten neuropathischen Schmerzen beteiligt ist.

Dazu gehören beispielsweise quälende Gesichtsnerv-Schmerzen (Trigeminus-Nerv) oder andere durch Nervenschäden etc. verursachte Beschwerden. Gerade solche Schmerzformen sind bisher schlecht behandelbar.
Österreichische Wissenschaftler maßgeblich beteiligt
Was der neu ernannte Chef des zukünftigen Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA), Josef Penninger, bereits bei seiner Vorstellung im vergangenen Dezember in Wien berichtete, erscheint jetzt im Detail in der Wissenschaftszeitschrift "Cell": Er und sein Team sowie Forscher der Universität Toronto haben bei Mäusen das so genannte DREAM-Gen ausgeschaltet.
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DREAM-Gen
Das DREAM-Gen spielt eine Rolle bei der Produktion der Körpersubstanz Dynorphin. Dieses Peptid gehört zu den Endorphinen, die als Reaktion auf Stress oder Schmerz ausgeschüttet werden. Die Wissenschaftler beobachteten bei den kleinen Nagern, dass die Abwesenheit des DREAM-Gens zu einer erhöhten Dynorphin-Produktion in jener Region des Rückgrats führte, die für die Übertragung und Kontrolle von Schmerzmeldungen zuständig ist.
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Neuer Zugang zur Schmerzbehandlung
Die Ausschaltung des Gens ist, laut Michael Salter, Leiter des Zentrums für Schmerzforschung an der Universität Toronto, ein komplett anderer Zugang als etwa die Morphin-Stimulation.

Die Körperfunktionen der kleinen Nager waren bis auf das fehlende Schmerzempfinden völlig normal. Die Tiere ließen keine Einbußen an ihrer Bewegungs- und Lernfähigkeit sowie ihrem Erinnerungsvermögen erkennen.
Abschaltung durch Medikamente?
Das bedeutet nach Interpretation der Wissenschaftler, dass sich das DREAM-Gen gezielt durch Medikamente ausschalten lassen müsste, ohne dass der Patient bei der Ausführung seiner alltäglichen Aufgaben beeinträchtigt wird.

"Es ist fantastisch zu wissen, wie diese simple Schmerzrückkoppelung funktioniert," meint Penninger.
->   The Cell
 
 
 
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01.01.2010