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TU-Wien reduziert Anzahl der Institute  
  Die Technische Universität Wien macht nun Ernst mit der Profilbildung. Der Fachbereich Chemie wurde völlig neu strukturiert. Aus den bisher bestehenden zwölf wurden vier neue Chemie-Institute.  
"Auf Grund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen können wir uns nicht mehr leisten, historische gewachsene Strukturen und Differenzierungen, die ihre Berechtigung verloren haben, weiter aufrecht zu erhalten," begründet TU-Rektor Peter Skalicky die Reformen, die derzeit auch in anderen TU-Bereichen durchgeführt werden.
Knochenarbeit und viel Streiterei
Die Reduktion der Institutszahl war, so Skalicky, nicht einfach. Trotz "Knochenarbeit und viel Streiterei" stellt der Rektor seinen Professoren aber dennoch ein sehr gutes Zeugnis aus, "denn sie haben die Notwendigkeit zur Schwerpunktsetzung erkannt - nicht gleich - aber doch," sagt Skalicky.

Bei der Umstrukturierung geholfen habe, dass einige Professorenstellen unbesetzt waren.
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Aus Zwölf mach Vier
Folgende Institute sind seit 31. Dezember 2001 Universitäts-Geschichte:
- Institut für Analytische Chemie
- Institut für Anorganische Chemie
- Institut für Organische Chemie
- Institut für Physikalische Chemie und Theoretische Chemie
- Institut für Technische Elektrochemie und Festkörperchemie
- Institut für Verfahrenstechnik, Brennstofftechnik und Umwelttechnik
- Institut für Lebensmittelchemie und Lebensmitteltechnologie
- Institut für Chemische Technologie Anorganischer Stoffe
- Institut für Chemische Technologie organischer Stoffe
- Institut für Mineralogie, Kristallographie und Strukturchemie
- Institut für Biochemische Technologie und Mikorbiologie
- Institut für Angewandte Botanik, technische Mikroskopie und organische Rohstofflehre

Dafür wurden mit 1. Jänner 2002 folgende vier neue Institute eingerichtet:

- Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften
- Institut für Materialchemie
- Institut für Angewandte Synthesechemie
- Institut für Chemische Technologien und Analytik
...
Ressourcen schaffen um Stärken zu fördern
Die Zusammenfassung der Chemie-Institute ist weder mit einem Personalabbau noch mit Einsparungen verbunden.

"Es geht vielmehr darum, dass dadurch Ressourcen frei werden, die man dorthin geben kann, wo Stärken vorhanden sind bzw. auslaufen lassen kann, wenn etwas nicht mehr benötigt wird," meint Skalicky.
Nächstes Projekt: Maschinenbau
Auch die Maschinenbau-Fakultät steht vor großen Strukturänderungen. Die Zahl der Institute soll, laut Skalicky, von derzeit 17 auf acht bis neun gesenkt werden.

"Diese Strukturreformen haben aber auch drastische Auswirkungen auf den Neubau der Maschinenbau-Fakultät, der dadurch um 20 Prozent kleiner wird als ursprünglich geplant," betont Skalicky.
Reduktion der TU-Institute um ein Fünftel
Bei der Physik ist die Zusammenlegung von zwei Experimentalphysik-Instituten zu einem großen geplant. "Langfristig sollen alle Experimentalphysik-Institute in einer einzigen Einrichtung zusammengefasst werden," erklärt der Rektor.

Insgesamt schätzt Skalicky, dass sich durch die Profilbildung die Zahl der TU-Wien-Institute in nächster Zeit um etwa ein Fünftel von derzeit 102 auf rund 80 reduzieren werde.
Fachbereiche statt Fakultäten?
Die Strukturreformen machen aber nicht vor der Institutsebene Halt. "Ich frage mich, ob wir - wenn wir vollrechtsfähig sind - unsere Fakultätsgliederung aufrecht erhalten sollen, denkbar wären auch Fachbereiche," sagt Skalicky.
->   TU-Wien
 
 
 
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01.01.2010