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Galaxienausrichtung als Ursprungs-Hinweis  
  Haben Galaxien eine bevorzugte Ausrichtung? Weltweit versuchen drei Forscherteams, darunter Astrophysiker der Universität Innsbruck, Galaxien auf ihre Ausrichtung hin zu vermessen, um damit der Entstehung des Weltall näher zu kommen.  
Sichtbare und entfernte Galaxien
Galaxien sind Sternensysteme, die aus vielen Milliarden einzelner Sterne bestehen, sowie interstellare Materie in den verschiedensten Formen enthalten. Galaxien sind flache, in der Mitte etwas dickere Sternenanordnungen mit einem Durchmesser von 100.000 Lichtjahren.

Drei Galaxien (die beiden Magellanschen Wolken in der Nähe des südlichen Himmelspols und der Andromedanebel) können mit bloßem Auge beobachtet werden. Alle anderen der im zur Zeit überschaubaren Bereich (Radius mehrere Milliarden Lichtjahre) befindlichen Galaxien sind nur mit Fernrohren zu beobachten.
Verteilung im Raum
Zu wissen wie diese Galaxien im Raum verteilt sind und in welche Richtung sie zeigen, wie sie ausgerichtet sind - so der Innsbrucker Astrophysiker Walter Saurer - würde uns auch Frage beantworten, wie diese Sternesysteme entstanden sind.

¿Wenn die Galaxien aus einer sehr flachen Wolke entstanden sind, dann haben sie diese Information mit sich genommen und die Scheiben (Galaxien) sind alle ungefähr parallel ausgerichtet, sie haben die gleiche Ausrichtung", erklärt Walter Saurer, Institut für Astrophysik der Universität Innsbruck, gegenüber dem ORF Radio.
Vermessung der Ausrichtung
Zur Schaffung von Klarheit muss demnach nicht anderes gemacht werden als die Galaxien in ihren Ausrichtungen zu vermessen. Das Problem dabei: die flachen Fotografien der Galaxien müssen in eine räumliche Verteilung umgerechnet werden. Das hiefür von den Innsbrucker Wissenschaftern entwickelte mathematisches Modell scheint sich zu bewähren:

¿Wir haben inzwischen bereits eindeutige Ausrichtungen gefunden, die müssen aber noch bestätigt werden¿, so Saurer.
10.000 Galaxien zu messen
Da es bei solchen Vermessungen zu gewissen Ungenauigkeiten kommen kann, wird man - so Walter Sauer - nur über sehr viele Messungen zu verlässlichen Daten kommen.

An die 10.000 Galaxien wird man daher in den nächsten zwei bis drei Jahren vermessen, um die bisherigen Ergebnisse wissenschaftlich ab zu sichern.

Eveline Schütz, Ö1-Wissenschaft
->   Institute of Astrophysics, Universität Innsbruck
 
 
 
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01.01.2010