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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Worldwatch-Bericht: Umweltzerstörung nimmt zu  
  Umweltpolitische Aspekte finden weltweit laut der neuen Studie zu wenig Beachtung. Zu diesem Schluss kommt die Umwelt-Organisation Worldwatch in ihrem Jahresbericht, der am Donnerstag in Washington veröffentlicht wurde.  
Der Bericht fordert, Umweltprobleme und die sich ausbreitende Armut mit der gleichen Konsequenz zu verfolgen wie den Kampf gegen Terrorismus.

"Die Tatsache, dass 1,12 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben, ... weist auf ein Ausmaß von Armut hin, das mit unserem Bild des 21. Jahrhunderts nicht zu vereinbaren ist", sagte Worldwatch-Präsident Christopher Flavin.
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Grundlage für Weltgipfel
Der Bericht zur Lage der Erde dient als Grundlage für den Weltgipfel "Sustainable Development" vom 26. August bis 4.September in Johannesburg. Der Name der Konferenz bezeichnet das Ziel, die Weltwirtschaft weniger umweltschädlich und gerechter zu gestalten. Bei dem Treffen handelt es sich um eine Nachfolgekonferenz des Gipfels von Rio im Jahr 1992.

In Johannesburg wollen Delegationen verschiedener Länder darüber diskutieren, wie unter Berücksichtigung von Umweltaspekten die Lebensqualität in der Welt verbessert werden kann. UN-Generalsekretär Kofi Annan kritisierte vergangenen Monat, dass "der Fortschritt in Richtung der in Rio gesteckten Ziele langsamer als angenommen war und die Bedingungen teilweise schlechter als vor zehn Jahren sind". Diese Hürden könnten mit ausgeprägtem politischem Willen, praktischen Schritten und starken Partnerschaften genommen werden, so Annan.
->   Worldwatch-Bericht
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Zu wenig Beachtung umweltpolitischer Aspekte
Der Report kritisiert außerdem, dass umweltpolitischen Aspekten bislang zu wenig Bedeutung beigemessen wird. Die meisten Verträge zeichneten sich durch ungenügende Zugeständnisse und unzureichende Finanzierung aus, auch die Auslandshilfe stagniere. Sie sei, trotz zunehmender Gewinne der Weltwirtschaft, deutlich von 69 Milliarden 1992 auf 53 Milliarden im Jahr 2000 gesunken.

Auch der Schuldenberg der Dritten Welt wächst dem Bericht zufolge kontinuierlich. Trotz Aufforderungen, die Schuldenlast zu senken, sei die Verschuldung in den letzten Jahren um 34 Prozent gestiegen und belaufe sich nun auf insgesamt 2,5 Billionen US-Dollar (2,8 Billionen Euro), hieß es weiter.
Drastische Zunahme von Aids
Die Organisation beklagt die drastische Zunahme von Aids, vor allem in Entwicklungsländern. 80 Prozent der Todesopfer seien in Ländern südlich der Sahara zu beklagen, wo medikamentöse Behandlung weitgehend unbezahlbar sei.
->   40 Millionen HIV-Infizierte
Bedrohte Korallenriffe und Kohlendioxid
Der Bericht äußert sich ferner besorgt über die fortschreitende Zerstörung der Korallenriffe: 27 Prozent aller Korallenriffe seien unwiederbringlich verloren. 1992 waren es noch 17 Prozent.

Kritisiert werden auch die USA für den Ausstieg aus dem Kyoto-Protokoll. Ihr Kohlendioxid-Ausstoß sei zwischen 1990 und 2000 um 18 Prozent gestiegen und mache ein Viertel der weltweiten CO2-Emissionen aus.
->   Korallensterben: Oasen der Meere in Gefahr
->   Klimakonferenz endet mit "Einigung"
 
 
 
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01.01.2010