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Ärzteschwemme auch in der Zukunft  
  Das Überangebot an Medizinstudenten und Jungärzten ist zwar in den vergangenen Jahren etwas zurückgegangen. Dennoch sagt eine aktuelle Studie des Bundesinstitutes für Gesundheitswesen auch für die kommenden 20 Jahre ein Ärzteüberangebot voraus.  
Rund 10.000 Ärzte zuviel werden es demnach in 20 Jahren in Österreich sein. Oder anders ausgedrückt: Pro Jahr schließen etwa 500 Mediziner zuviel ihr Studium ab.
Gegenmaßnahme: Weniger Mediziner ausbilden
Die Ärztekammer sieht als Ausweg nur eine ¿ bereits wiederholt vorgeschlagene - Möglichkeit: Die Zahl der Mediziner in Ausbildung muss reduziert werden.
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Konkret sollen Medizinstudenten künftig nicht nur eine Probephase vor dem eigentlichen Medizinstudium absolvieren - das ist ja bereits in einigen Universitätslehrplänen ab Herbst vorgesehen. Darüber hinaus soll auch eine Eingangsprüfung vor dem eigentlichen Studienbeginn kommen.
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Zahl der Studienplätze begrenzen
Die Zahl der Studienplätze für Mediziner und in weiterer Folge auch der Ausbildungsplätze in den Spitälern soll "dem Bedarf angepasst" ¿ im Klartext also reduziert werden.

Wobei laut Gesundheitsstaatssekretär Reinhard Waneck nicht Planwirtschaft Platz greifen soll. Man müsse einen Weg finden, der weiterhin den grundsätzlich freien Zugang zu den Universitäten gewährleiste, sagt Waneck.

Konkret umsetzen müssten diese Begrenzung der Studienplätze die Universitäten selbst.
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Jährlich die Zahl der Studienplätze festlegen
Ärztekammerpräsident Otto Pjeta schlägt vor, die Studenten nach ihren Ergebnissen in einer Zugangsprüfung zu reihen. Darauf aufbauend sollten Ärztekammer, Universität und Gesundheitsministerium dann die Zahl der Weiterstudierenden jährlich neu festlegen. Ein solches System wäre gerecht und flexibel. Die Studiendauer und die Kosten könnten reduziert werden. Denn die Ausbildung von 10.000 Ärzten, die dann keinen Arbeitsplatz finden, koste rund 45 Milliarden Schilling, rechnet Pjeta vor.
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Einschränkungen auch in der Spitalsausbildung
Nach Ansicht der Ärztekammer übersteigt auch die Zahl der Turnusstellen in den Spitälern den künftigen Bedarf bei weitem.

Die Ärztekammer meint daher, die Zahl der Turnusplätze sollte halbiert werden. Und zwar "einschleifend und ohne Krampf und Schaden".
->   Ärztekammer Wien
->   Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen
->   Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen
 
 
 
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01.01.2010