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Erster Internationaler Kinder-Krebs-Tag  
  Heute ist der weltweit erste "Internationale Kinder-Krebs-Tag. Von nun an soll dieser Tag jedes Jahr am 15. Jänner abgehalten werden. Anlass für eine Bestandsaufnahme der Situation in Österreich.  
Pro Jahr erkranken in Österreich durchschnittlich 180 Kinder bis 15 Jahre an Krebs. Zählt man die Jugendlichen bis zu einem Alter von 18 Jahren dazu, sind es ungefähr 250 Neuerkrankungen, wie Helmut Gadner, ärztlicher Direktor des St.-Anna-Kinderspitals in Wien erklärt.
Leukämie als häufigste Krebsform
Die häufigste Krebsform bei Kindern sei Leukämie, so der Experte weiter. Leukämie macht ein Drittel der Krebserkrankungen bei Kindern aus. An zweiter Stelle stehen Hirntumore, gefolgt von Erkrankungen der Lymphknoten und von Neuroblastomen, das sind Tumore des vegetativen Nervensystems.

Buben sind im Schnitt häufiger von Krebserkrankungen betroffen als Mädchen, warum ist nicht bekannt. Leukämie, Hirntumore, Erkrankungen der Lymphknoten und Neuroblastome kommen bei vor allem bei Kleinkindern vor, wie Gadner erklärt. Bei Jugendlichen kämen eher Tumore der Knochen und der Keimdrüsen vor.
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Kinder-Krebs-Tag: Organisiert von Elternvereinigung
Organisiert wird der Kinder-Krebs-Tag von der ICCCPO, einer weltweiten Eltern-Vereinigung. ICCCPO steht für "International Confederation of Childhood Cancer Parents Organisation". Die Mitglieder der ICCCPO sind die Kinder-Krebs-Hilfen in mehr als vierzig Staaten, darunter auch die Österreichische Kinderkrebshilfe.
ICCCPO
Österreichische Kinderkrebshilfe
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Frühe Diagnose: Teststreifen in der Windel
50 Prozent der Krebserkrankungen bei Kindern werden bis zum fünften Lebensjahr entdeckt. 25 Prozent zwischen 5 und 10 Jahren und 25 Prozent zwischen 10 und 15 Jahren, sagt der Kinderkrebs-Spezialist Gadner.

Neuroblastome können zum Beispiel mit einer einfachen Methode nachgewiesen werden, erläutert der Mediziner. Ist der Säugling erkrankt, finden sich bestimmte Hormone im Urin. Dazu reicht ein Teststreifen in der Windel. Doch diese Methode werde nicht generell (z.B. im Rahmen des Mutter-Kind-Passes) vom Bund finanziert.
Gute Heilungschancen
Bei Leukämie liegt die Heilungschance für Kinder bei 80 Prozent, so Gadner. Ähnlich beim Wilms-Tumor auch Nephroblastom genannt, ein Tumor der Niere. Weniger gut seien allerdings die Heilungschancen bei Hirntumoren.

Das liegt nach Aussage des Experten daran, dass Tumore dort entstehen können, wo ein chirurgischer Eingriff schwer ist. Bei manchen Hirntumoren werden daher zusätzlich Chemotherapie und Radiotherapie angewandt, so Gadner. Dadurch ließe sich eine durchschnittliche Heilungsrate von 60 Prozent erzielen.
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Experte: Krebs bei Kindern in 70 Prozent heilbar
Dass Krebserkrankungen bei Kindern in bis zu 70 Prozent der Fälle heilbar seien, erklärte vor kurzem der britische Mediziner Michael Stevens. Dies gelte allerdings nur in den hoch entwickelten Staaten, in denen die modernsten Therapien angewandt würden.
->   Mehr dazu in science.orf.at
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Weltweit nur 20 Prozent Heilungschance
Pro Jahr erkranken weltweit 250.000 Kinder an Krebs. Während in den Industriestaaten die Heilungsrate bei Kindern mit Krebs durchschnittlich bei 70 Prozent liegt, beträgt der weltweite Durchschnitt aber nur 20 Prozent.

In Südamerika, Afrika oder Südostasien fehlt meist das nötige Geld für eine Behandlung, in vielen Fällen wird die Krebserkrankung gar nicht erst festgestellt.
Therapien in Österreich
Therapie-Angebote für Kinder mit Krebs gibt es laut Kinder-Krebs-Hilfe in Wien am St.-Anna-Kinderspital und am AKH, an der Landes-Kinder-Klinik Salzburg, an der Uni-Klinik Innsbruck, an der Uni-Klinik Graz, an der Landes-Kinder-Klinik Linz und am Landeskrankenhaus Klagenfurt.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
->   St.-Anna-Kinderspital
 
 
 
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01.01.2010