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Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Grüne Elektronik in Handys  
  Eine Toolbox soll Inhaltsstoffe elektronischer Geräte überprüfen, um Ressourcenverbrauch und Umweltverträglichkeit zu optimieren, so das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration.  
Der Markt für Mobiltelefone boomt. Elektronikschrott wird zu einem drängenden Problem. Mit der Toolbox lassen sich laut Fraunhofer-Institut schnell und einfach Inhaltsstoffe elektronischer Geräte bewerten, damit der Ressourcenverbrauch sinkt und die Umweltverträglichkeit steigt.
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Wachsende Berge Elektronikschrott
Mehr als eine Milliarde Mobiltelefone werden voraussichtlich Ende des kommenden Jahres weltweit eingesetzt. Angesichts der wachsenden Berge aus Elektronikschrott ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis gebrauchte Elektronikgeräte zurückgenommen werden müssen. Viele Hersteller analysieren bereits die Lebensdauer ihrer Geräte und versuchen, sie vor Produktionsbeginn umweltverträglicher zu gestalten.
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Environmental Engineering
Die EE-Toolbox soll hier erste Abhilfe schaffen, so die Wissenschaftler. "EE" steht für "Environmental Engineering" - umweltverträgliches Konstruieren. Dies beginnt damit, Art und Menge der verwendeten Substanzen zu erfassen.

Ein Handy besteht zu mehr als der Hälfte seines Gewichts aus verschiedenen Kunststoffen. Unter den Metallen führt Kupfer - andere Bestandteile wie Nickel, Blei oder Silber liegen im Bereich von einem Prozent oder darunter.

Werden die Inhaltsstoffe in der ersten Stufe der Toolbox danach bewertet, wie toxisch sie für Mensch und Umwelt sind, so bietet sich ein anderes Bild. Den größten Anteil bilden die Schwermetalle - Kunststoffe können fast vernachlässigt werden.
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Probleme bereits in der Planung beseitigen
Die Metalle lassen sich nicht ohne weiteres durch harmlosere Legierungen ersetzen, doch können die Hersteller die Probleme in der Planung der Produkte bereits früher erkennen und berücksichtigen.
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Kooperation mit Nokia
Deutlich wird auch, welche Recyclingverfahren besonders wichtig sind und daher verstärkt ausgebaut werden sollten. Der weltweit größte Hersteller von Mobiltelefonen, Nokia, hat eine Studie mit der Toolbox des IZM durchgeführt und optimiert mit den Erkenntnissen daraus das Design und die Produktion seiner Geräte.

"Nach dem toxischen Potential der Inhaltsstoffe wenden wir weitere Stufen unserer Toolbox in der Praxis an", betont Hansjörg Griese vom Fraunhofer-Institut. "Wir erfassen, wie viel Energie bei der Produktion der Rohstoffe und der Geräte aufgewendet wird."
Energieverbrauch als Fokus
Ebenso bedeutsam ist der Energieverbrauch der Geräte selbst sowie eine Umweltanalyse der verschiedenen Recyclingschritte und der dabei anfallenden Kosten.

So soll ein umfassendes Bild vom Lebenszyklus elektronischer Geräte entstehen - als Voraussetzung dafür, dass sie grüner werden.
->   Fraunhofer-Gesellschaft
->   Nokia
 
 
 
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01.01.2010