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Hemmstoff gegen Augenkrankheit entdeckt  
  Eine der Nebenerkrankungen der Zuckerkrankheit ist die diabetische Retinopathie - eine Trübung des Glaskörpers im Auge, die zu Sehschwäche bis zur Erblindung führen kann. Ein natürlicher Stoff - das "PEDF" - könnte die Krankheit verhindern.  

Die Retinopathie - das Wuchern und Aufplatzen kleinster Blutkörperchen im Auge - wird durch Sauerstoffmangel im Auge verursacht. Doch der im Auge natürlich vorkommende Stoff "Pigment Epithelium-Derived Factor" (PEDF), verhindert im gesunden Auge das Wuchern der neuen Äderchen.
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Retinopathie
Bei einer länger dauernden Zuckerkrankheit kommt es zu Fett- oder Eiweiß-Ablagerungen in den Blutgefäßen. Diese werden dadurch brüchig. Möglicherweise platzen sie sogar auf - zu sehen als winzige punktförmige Einblutungen im Auge. Die damit verbunden Sehstörungen sind allerdings meist gut behandelbar.

Bleibt die Krankheit jedoch unbehandelt, kommt es zu einer Sauerstoff-Unterversorgung im Auge. Was wiederum das Wachstum neuer Blutgefäße anregt. Platzen diese Blutgefäße, kommt es zu Einblutungen in den Glaskörper. Betroffene leiden unter Sehstörungen: Sie sehen alles wie durch einen Schleier. Diese Sehbeeinträchtigung kann bis zur Erblindung führen.
->   Mehr zur diabetischen Retinopathie
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Behandlung ohne Schädigung des Auges möglich
Nicht nur Diabetiker leiden an der Retinopathie. Auch zu früh geborene Säuglinge sind häufig davon betroffen.

Wissenschaftler der Northwestern University Medical School, Chicago, konnten im Tierexperiment zeigen, dass sich das Aderwachstum durch Zufuhr geringer Mengen des Stoffs hemmen lasse, berichtet die neueste Ausgabe der "Proceedings of the National Academy of Sciences". Die Menge an PEDF, so fanden die Wissenschaftler heraus, ist abhängig von der Sauerstoffmenge im Auge: Bei abnehmendem Sauerstoffgehalt nehme auch der Hemmstoff PEDF ab.

Mit PEDF sei eine Behandlung der Augenkrankheit bei Diabetikern denkbar, die keine Schädigungen der Augen hervorruft. Denn bisherige Therapien - wie die Laserkoagulation und die Virektomie - sind von starken Nebenwirkungen begleitet.
->   Proceedings of the National Academy of Sciences
 
 
 
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01.01.2010