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Islamwissenschaft gefragt wie noch nie  
  Eine steigende Nachfrage nach bisher oft belächelten, als "Orchideenfächer" bezeichneten Wissenschaftsdisziplinen ortet der Wittgensteinpreisträger des Jahres 2000, der Sozialanthropologe Andre Gingrich.  
Spätestens seit den Terrorakten vom 11. September des Vorjahres seien etwa Islam-Experten gefragte Berater, ähnliches gelte für Kaukasus-Experten, so Gingrich bei der Veranstaltung "Start- und Wittgensteinpreisträger im Gespräch" am Freitagabend im ORF-Radiokulturhaus.
Kein Rückzug in den Elfenbeinturm
Der Anthropologe hält es generell für "heilsam", wenn sich Kultur- und Sozialwissenschaften nicht zu sehr in die Elfenbeintürme zurückziehen und von der Gesellschaft gefordert werden, Antworten zu geben.

Auch habe die Gesellschaft, der Steuerzahler das Recht zu wissen was mit dem in die Forschung investierten Geld geschehe, so Gingrich.
Humanistischer Auftrag schwieriger
Für den Experten ist der humanistischer Auftrag auf der Welt seit dem 11. September generell schwieriger geworden, umso wichtiger werde das Expertenwissen zwischen den Kulturen.

So muss klar herausgestellt werden, dass nicht "der Islam" für den wachsenden Terror der vergangenen Jahre verantwortlich ist, auch nicht der relativ strenge Islam, wie er etwa in Saudi-Arabien gepflegt werden. "Islam darf nicht mit einigen geheimbündlerischen Sekten gleichgesetzt werden", betonte Gingrich.
->   Institut für Ethnologie, Kultur- und Sozialanthropologie
->   Wissenschaft im Gespräch: Zwischen Forschungsalltag und Ambitionen
 
 
 
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01.01.2010