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Die unsichtbare Hülle Jupiters  
  Die Weltraumsonde Cassini konnte erstmals auf ihrem Flug zum Saturn die unsichtbare Magnetosphäre des Jupiter mittels Spezialgeräten sichtbar machen.  
Seit Dezember 2000 holt die Weltraumsonde Cassini im dichten Vorbeiflug an Jupiter Schwung für ihren Weiterflug zum Saturn. Das Manöver dauert etwa ein halbes Jahr - Zeit genug für einen eingehenden Blick auf den Gasriesen.
Neue Hinweise auf Magnetosphäre
Dank besonderer Instrumente an Bord der Sonde erhielten Wissenschaftler neue Hinweise auf die Art
und Zusammensetzung der Magnetosphäre des größten Planeten des Sonnensystems.
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Die Reise von Cassini
Die Sonde Cassini befindet sich seit 1997 auf ihrem langen Flug zum Saturn, den sie schließlich 2004 erreichen soll. Für das letzte Wegstück musste sie noch einmal Schwung im Gravitationsfeld von Jupiter holen, dem größten und massereichsten Planeten des Sonnensystems. Am 30. Dezember 2000 kam die Sonde dem Planeten am nächsten. Während des sechs Monate andauernden Manövers war auch genug Zeit, mit den Messgeräten Jupiter genauer unter die Lupe zu nehmen.
->   Cassini-Mission
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Magnetospheric Imaging
Unter anderem kam dabei das Magnetospheric Imaging Instrument (MIMI) zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein Gerät, das aus drei Hauptkomponenten besteht: einer Kamera zur Beobachtung von Ionen und Atomen (INCA), einem Spektrometer (CHEMS), das die Ladung und Energie von Ionen misst, und einem Detektor für hochenergetische Teilchen (LEMMS).
Blase geladener Teilchen
Aus einer Entfernung von 9,7 Millionen Kilometern nahmen MIMIs Kameras Bilder von Jupiters Magnetosphäre auf. Die Magnetosphäre ist eine Blase geladener Teilchen, die von dem Magnetfeld eines Planeten eingefangen wurden.

Laut Stamatios Krimigis vom Applied Physics
Laboratory der Johns Hopkins University lässt sich nicht nur die Form und Bewegung der Magnetosphäre aufzeichnen, sondern auch ihre Elementzusammensetzung aufschlüsseln.
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Magnetosphäre: Die Zusammensetzung
Die Magnetosphäre besteht hauptsächlich aus Wasserstoff, aber auch zu gewissen Teilen aus Sauerstoff, Schwefel und Schwefeldioxid. Letztere Bestandteile spucken die Vulkane des Jupiter-Mondes Io aus. Die schwefelhaltige Materie kommt in den Einfluss des Planeten und gelangt schließlich in dessen Magnetosphäre, wo sie festgehalten, energetisch aufgeladen und beschleunigt wird. Bei Kollisionen mit anderen Teilchen können die Ionen Elektronen erhalten und so als Atom der Magnetosphäre entkommen. Genau das lässt sich mit MIMI beobachten.
->   MIMI - Magnetospheric Imaging Instrument
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Jupitermond Io
 


Teilchenwolke bis zu 22 Millionen Kilometer
MIMIs Messinstrumente zeigten den Wissenschaftlern außerdem, dass eine riesige Wolke aus Teilchen Jupiter einhüllt, die bis zu 22 Millionen Kilometer ins All hinausreicht.

Laut Douglas Hamilton von der University of Maryland handelt es sich auch dabei um die Bestandteile des Gases, das ursprünglich von Ios Vulkanen stammt und das bereits wieder aus Jupiters Magnetosphäre entlassen und schließlich vom Sonnenwind weggeblasen wurde.
Beobachtung des Weltraumwetters
Krimigis fasst zusammen: "Da wir nun die Magnetosphäre eines Planeten sichtbar machen können, haben wir nun auch Möglichkeiten, das 'Weltraum-Wetter' zu beobachten.

So ließe sich im Fall der Erde eine Art Wettervorhersage fürs All verwirklichen, die uns frühzeitig vor elektromagnetischen Stürmen warnt. Diese haben in der Vergangenheit häufig die Kommunikations- und Elektrizitätsnetze gestört und teilweise sogar beschädigt."
->   Genaue Angaben zum Jupiter
->   Dir aktuelle Position von Cassini
->   Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University
 
 
 
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01.01.2010