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Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Nasse Winter und Überschwemmungen nehmen zu  
  Starke Niederschläge im Winter werden in Mittel- und Nordeuropa in den nächsten hundert Jahren bis zu fünf Mal wahrscheinlicher als heute. Gleichzeitig steigt im Sommer die Gefahr extrem starker Monsunregen und damit Überschwemmungen in Asien.  
Das berichten Forscher aus Großbritannien und Schweden in der aktuellen Ausgabe des britischen Wissenschaftsjournals "Nature".
->   "Nature" (kostenpflichtig)
Vergleich der Prognosen von Klimamodellen
Tim Palmer vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen in Reading (Großbritannien) und Jouni Räisänen vom meteorologischen und hydrographischen Institut in Norrköping (Schweden) hatten die Prognosen 19 globaler Klimamodelle verglichen.
Methode "abgeschaut" von Börsenmanagern
Dabei nutzten sie unter anderem eine Methode, wie sie sonst Börsenmanager zur Beurteilung der Chancen von Investitionen anwenden.

Die Forscher zeigen, dass eine über alle Modelle gemittelte Prognose systematisch die Zahl extremer Wettereignisse unterschätzt.

Ein Vergleich der einzelnen, von jedem Modell separat vorhergesagten Häufigkeiten von Klimakapriolen liefert dagegen eine bessere Vorhersage.
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Experte: "Diese Methoden werden zunehmend wichtig"
"Diese Methoden werden zunehmend wichtig werden, sowohl für Klimaforscher als auch für Entscheidungsträger", kommentiert Reiner Schnur vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg die Ergebnisse.

"Berechnungen der Wahrscheinlichkeit von Extremfällen können für Entscheidungen viel besser sein als die Ergebnisse einzelner Simulationen."
->   Max-Planck-Institut für Meteorologie
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Zunahme der Überschwemmungen
In der gleichen Ausgabe von "Nature" berichtet Christopher Milly vom Geological Survey der USA in Princeton, dass die Zahl der Überschwemmungen durch große Flusssysteme im letzten Jahrhundert deutlich zugenommen hat.

Dies sei nur mit geringer Wahrscheinlichkeit durch natürliche Variabilität zu erklären. Es sei zu erwarten, dass dieser Trend anhalte und es vermehrt zu Überschwemmungen komme.
WMO erwartet extreme klimatische Bedingungen
Auch die Internationale Organisation für Meteorologie (WMO) erwartet für die Zukunft "extreme klimatische Bedingungen": Diese Prognose leiten die Experten aus der Klima-Statistik für das Jahr 2001 ab, die kürzlich präsentiert wurde.
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2001: Hitze, Kälte, Überschwemmungen und Dürre
Deutschland und Dänemark z.B. erlebten mit 4 Grad Celsius über dem Durchschnitt den wärmsten Oktober seit Beginn der Wettermessungen. Selbst Kanada registrierte zu warmes Wetter. Auf der anderen Seite litten die Menschen in Russland zwei Wochen lang unter extremer Kälte mit Temperaturen um die minus 60 Grad Celsius.

In der Bretagne in Frankreich schüttete es von Oktober 2000 bis März dieses Jahres bis zu 40 Prozent mehr Regen als sonst. Schwere Regenfälle in Mosambik, Zambia und der indonesischen Insel Java machten Tausende von Menschen obdachlos. Dagegen war etwa der Südosten Australiens trockener als gewohnt.
->   Mehr dazu in science.orf.at
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Überflutungen und krasse Temperaturunterschiede
Sowohl Überflutungen als auch Dürren seien zu erwarten, ebenso krasse Temperaturunterschiede, erklärten die WMO-Experten im Dezember in Genf.

Die - vorläufigen - Daten für 2001 basieren auf Beobachtungen, die bis Ende November von einem Netzwerk von Wetterstationen zu Land und zu Wasser gemacht gemacht wurden. Die endgültigen Zahlen sollen laut WMO gegen Ende März 2002 vorliegen.
Mehr zum Thema Klima in science.orf.at:
->   Zur Komplexität von Klimamodellen
->   Klimagipfel Marrakesch: Einigung durch Zugeständnisse
 
 
 
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01.01.2010