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Gemischte Reaktionen auf Stammzell-Entscheid  
  Die Entscheidung des Deutschen Bundestags, den Import von embryonalen Stammzellen unter strengen Auflagen zuzulassen, hat gemischte Reaktionen ausgelöst. Wissenschaftler sowie die Pharmaindustrie begrüßten den Beschluss, die Kirchen zeigten sich enttäuscht.  
Pharmaindustrie: Furcht vor Bürokratie
Der Vorstand des Berliner Pharmaunternehmens Schering, Günter Stock, äußerte sich im Berliner "Tagesspiegel" (Donnerstagausgabe) positiv über das Votum der Parlamentarier. Dem Bericht zufolge warnte er aber zugleich vor zu viel Kontrolle und langwierigen Genehmigungsverfahren seitens der Verwaltungsbehörden.
Stammzellgesetz schon nächste Woche?
Der Parlamentarische Staatssekretär im Forschungsministerium, Wolf-Michael Catenhusen, kündigte derweil schon für die nächste Sitzungswoche des Bundestags ein neues Stammzellgesetz an.

"Wir werden zu einer für die Wissenschaftler praktikablen Lösung ohne großen bürokratischen Aufwand kommen", zitiert ihn die "Financial Times Deutschland" (Donnerstagausgabe).
->   Deutschland: Stammzellen-Import unter strengen Auflagen
Schnellstmögliche Freigabe der Stammzellen gefordert
Schering-Chef Stock vertrat die Ansicht, man solle nun abwarten, welche Ergebnisse die Forschungen mit embryonalen Stammzellen brächten, bevor man über weiteren Bedarf entscheide.

Dagegen forderte Wolfgang Rüdiger, der Chef des Biotech-Unternehmens Cytonet, gegenüber dem "Tagesspiegel", schnellstmöglich auch eine begrenzte Stückzahl in Deutschland gewonnener embryonaler Stammzellen für die Forschung freizugeben.
Kirchen warnen vor Salamitaktik
Die Kirchen sahen in etwaigen weitergehenden Schritten eine große Gefahr. Der Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin und Brandenburg, Wolfgang Huber, warnte laut einem Bericht der Chemnitzer "Freien Presse" (Donnerstagausgabe) davor, nach der "Salami-Methode" zu verfahren.

Die Entscheidung des Bundestags müsse das letzte Wort sein, und man müsse sicherstellen, "dass die Einschränkungen auch tatsächlich eingehalten werden". Er selbst hätte sich ein klares Nein des Bundestags gewünscht, wird Huber zitiert.
->   Mehr zur Kritik der Kirchen in ORF ON Religion
 
 
 
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01.01.2010