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Gezüchtetes Fingergelenk eingesetzt  
  Nach Angaben des Universitätsklinikums Freiburg ist es weltweit zum ersten Mal gelungen, ein mit Gewebezüchtung im Labor hergestelltes Fingergelenk einzusetzen.  
Körpereigenes Gewebe

Ein 35-jähriger Patient hatte bei einem Unfall das Mittelgelenk des Mittelfingers sowie seinen Zeigefinger verloren. Bei der nun bekannt gewordenen Operation wurde ihm eine biologische Gelenkprothese bestehend aus körpereigenem Gewebe sowie Biomaterialien implantiert.
Vor der Implantation wurden ihm Knochenzellen aus dem Beckenknochen und Knorpelzellen aus der Rippe entnommen. Diese Zellen wurden dann in den Labors der mit der Uni Freiburg kooperierenden Firma BioTissue Technologies etwa vier Wochen lang vermehrt. Mit Hilfe einer Trägersubstanz wuchs das Gelenk in seine dreidimensionale Form hinein.
Keine Abstoßreaktionen
In einer dreistündigen Operation gelang es dem Freiburger Ärzteteam, das Gelenk zu implantieren. Abstoßungsreaktionen sind ihren Angaben zufolge nicht zu erwarten, da körpereigene Zellen verwendet wurden. Auch die reibungslose Bewegung des durch Tissue Engineering gezüchteten Gelenks sei gewährleistet.
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Tissue Engineering:
Tissue Engineering bedeutet die Züchtung von lebendem menschlichem Gewebe im Labor. Nachdem es Mitte der 90er Jahre bereits gelungen war, Knorpel und Hautschichten zu züchten, arbeiten die Forscher nun daran, komplette funktionsfähige Organe aus körpereigenen Zellkulturen eines Patienten aufzubauen.
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Börsengang des Uniklinik-Partners
Ob die Bekanntgabe der medizinischen Premiere etwas mit dem bevorstehenden Börsengang der BioTissue Technologies GmbH am 1. Dezember zu tun hat, sei der wissenschaftlichen Urteilskraft unserer geneigten LeserInnen überlassen.
->   Universitätsklinikum Freiburg
->   BioTissue Technologies
 
 
 
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01.01.2010