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Künstliche Bräune erhöht Hautkrebsrisiko  
  Künstliche Bräune erhöht laut einer aktuellen Studie das Hautkrebsrisiko um mehr als das doppelte. Verantwortlich dafür sind die Bräunungslampen, die eine intensive und konzentrierte UV-Strahlung abgeben. Ärzte halten die Popularität von künstlicher Bräune deshalb für besorgniserregend.  
Doppelt so viel Hautkrebsfälle
Nach der Studie von Margaret Karagas, Wissenschaftlerin an der Dartmouth Medical School, ist Hautkrebs unter Menschen, die oft in Bräunungsstudios gehen, wesentlich verbreiteter als bei Menschen, die auf künstliche Bräune verzichten.

1.500 Menschen wurden von den Forschern in New Hampshire nach ihrer Bräunungsvergangenheit befragt: Wie oft sie in der Sonne oder in Bräunungsstudios waren, wie oft sie geröntgt wurden und geraucht hatten.

Bei mehr als 900 - also mehr als der Hälfte der Männer und Frauen - wurde im Verlauf der Studie Hautkrebs festgestellt. 600 hatten das weniger gefährliche Basalzell-Karzinom, 300 das bösartige Plattenepithel-Karzinom.
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Original-Abstract im Journal of the National Cancer Institute:
->   Use of Tanning Devices and Risk of Basal Cell and Squamous Cell Skin Cancers
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Eineinhalb bis zweieinhalb höheres Risiko
Das Risiko, diese rasch fortschreitende Krebsform zu bekommen, ist für Menschen, die viel in Bräunungsstudios gehen laut der Studie um das 2,5-fache höher als für Menschen, die auf künstliche Bräune verzichten. Bei dem Basalzell-Karzinom erhöhte sich das Risiko um das 1,5-fache.

500, also ein Drittel der Testpersonen hatte keinen Hautkrebs.
->   Presseerklärung der Dartmouth Medical School: "Tanning Lamps May Increase Risks of Skin Cancers"
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Hautkrebs
in verschiedenen Formen auftretende und von bestimmten Hautzellen ausgehende bösartige Geschwülste. Gehen die Gewebswucherungen von der Oberhaut (Epidermis) aus, handelt es sich um Hautkarzinome, zu denen Basaliome, Basalzellkarzinome, Plattenepithelkarzinome gehören. Hautsarkome wie das Kaposi-Sarkom entstehen in der Leder- oder Unterhaut. Der bösartigste Hautkrebs, der zunehmend häufiger auftritt, ist das maligne Melanom.
->   Mehr über Hautkrebs
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Gefährlicher Sonnenbrand
"Bekannt ist, dass die Ultraviolettstrahlen der Sonne der Hauptauslöser von Hautkrebs sind", sagt die Studienleiterin Margaret Karagas von der Dartmouth Medical School.

"Bräunungslampen ahmen die Sonne nach und produzieren dabei eine intensive, konzentrierte UV-Strahlung, sodass man vorhersagen kann, dass diese Lampen ein Hautkrebs-Potential besitzen. Hinzu kommt, dass Bräunungslampen auch eine Art Sonnenbrand verursachen. Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko für die drei Hautkrebs-Typen: Basalzell-, Plattenepithel-Karzinom und Malignes Melanom."
Ärzte warnen Jugendliche
Je früher man Sonnenbrände hat, umso höher ist später das Hautkrebsrisiko. Die Ärzte warnen deshalb vor allem Jugendliche vor der Sonnenbank.

Die amerikanischen Forscher fordern eine Öffentlichkeitskampagne, die der Popularität des Bräunungskults bei Jugendlichen entgegenwirken soll.

Auch die britischen Gesundheitsbehörden überlegen, Minderjährigen den Zugang zu Sonnenstudios zu verwehren. Die häufigsten Kunden von Bräunungsstudios sind Frauen unter 50.

Edith Bachkönig, Ö1-Wissenschaft/red
->   Dartmouth Medical School
Mehr über Hautkrebs in science.ORF.at:
->   Kinder, Sonne und Hautkrebsrisiko
->   Natürlicher Zelltod bei Hautkrebs abgeschalten
 
 
 
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01.01.2010