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BSE: Nationales Forschungsprogramm  
  Ein nationales Aktionsprogramm für BSE-Forschung - eingebettet in EU-weite und internationale Forschungsanstrengungen - schlägt der österreichische Prionen-Experte Herbert Budka vor.  
Der Neurologe hat seine Pläne am 19. Jänner den zuständigen Ministerien für Wissenschaft, Gesundheit und Landwirtschaft übermittelt und wartet nach eigenen Angaben derzeit auf eine Reaktion.
Wissenslücken nach wie vor gravierend
Es müssten nicht nur Diagnose-Methoden verbessert, sondern auch noch ganz grundlegende Fakten bezüglich der Prionen-Krankheiten - wie BSE oder auch Creutzfeld-Jakob - geklärt werden. So sei, laut Budka, etwa die reine Prionen-Hypothese" fraglich.
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Das Prionenmodell
Diese Hypothese besagt, dass Prionen-Proteine alleine für Übertragung und Ausbruch der Krankheiten verantwortlich sind. Es sei jedoch möglich, dass auch noch andere Faktoren, welche die Wissenschafter noch nicht kennen, dahinter stecken.
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Vier Forschungsgruppen
In Österreich hätten sich in den vergangenen Jahren vier Gruppen an Prionenforschern entwickelt, die international beachtliche Arbeiten produzieren würden, betont Budka.

Dazu zählen neben dem Klinischen Institut für Neurologie der Universität Wien - dem auch Budka angehört - das Klinische Institut für Pathologie und Dermatologie der Uni Wien sowie die Baxter AG und die Haemosan GmbH. Allerdings würden diese Gruppen ohne übergeordnete Koordination arbeiten, bemängelt Budka.
Fünfte Forschergruppe: Veterinärmedizin
Als unverzichtbar hält Budka die Einrichtung einer Arbeitsgruppe an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Diese Forscher sollten sich auf die Bereiche Krankheitsüberwachung und -diagnostik konzentrieren.

Die Forschungen sollten allerdings in einem kleinen Land wie Österreich sinnvollerweise nur Teile des breiten Spektrums abdecken. Dies allerdings in EU-weiter Abstimmung, um Doppelgleisigkeiten zu verhindern.
Schaffung eines eigenen Fonds
Budka schätzt, dass für die Verwirklichung seines Forschungsplanes, der sich in die Bereiche "Grundlagenforschung und biomedizinische Forschung", "TSE-Überwachung" und "Präklinische und klinische Diagnostik, Dekontamination" gliedert, etwa 24 bis 48 Personen beschäftigt werden müssten.

Die Grobschätzung der Kosten lautet: 15 bis 30 Millionen Schilling. Zur Finanzierung sollte ein eigener Fonds geschaffen werden, der neben öffentlichen Mitteln auch durch Zuwendungen aus Landwirtschaft, Handel und Industrie gespeist werden sollte.
->   Institut für Pathologie
->   Baxter AG
->   Haemosan GmbH.
 
 
 
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01.01.2010