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Erstes Klon-Kätzchen entwickelt sich normal  
  Forscher in Texas haben das weltweit erste geklonte Kätzchen vorgestellt. Das knapp zwei Monate alte Tier mit dem Kurznamen "cc" entwickelt sich nach Angaben der Wissenschaftler ganz gewöhnlich für sein Alter.  

Dies sagte Teamleiter Mark Westhusin von der Texas A&M University in College Station bei Houston am Donnerstag. In einem Bericht des britischen Fachjournals "Nature" (Bd. 415, S. 859) schreiben die Forscher: "Das Kätzchen war bei der Geburt vital und scheint absolut normal zu sein."
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Der Nature-Artikel erscheint in der Ausgabe vom 21. Februar. Er wurde online vorab veröffentlicht. Originalartikel in Nature (kostenpflichtig):
->   Cell biology: A cat cloned by nuclear transplantation
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Kind zweier Weibchen

"cc" und "Allie"
Das Erbgut des dreifarbigen Tieres stammt den Forschern zufolge von "Rainbow", einer erwachsenen weiblichen Hauskatze (Felis domesticus). Es sei in eine zuvor entkernte Eizelle übertragen worden. Auf diese Weise war auch das Klonschaf Dolly entstanden.

Die Katze "Allie" habe das Klontier ausgetragen. Am 22. Dezember 2001 sei "cc" per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen. Die Forscher hatten das Kätzchen jedoch erst nach Erbgutanalysen vorgestellt, die sicherstellten, dass es wirklich ein Klontier ist.
Gleiche Gene, anderes Fell

"Rainbow"
Das Team hat laut "Nature" für den Versuch insgesamt 87 geklonte Embryonen in acht Katzenweibchen eingesetzt. Zwei Katzen seien schwanger geworden, eine habe jedoch eine Fehlgeburt gehabt.

Das Klonkätzchen habe nicht exakt die Fellfärbung der genetischen Mutter, da das Muster nicht nur von den Genen, sondern auch von anderen Faktoren während der Entwicklung beeinflusst werde. Das Erbgut hatten die Forscher aus Cumuluszellen entnommen, die normalerweise Eizellen umschließen.
->   US-Firma will allergenfreie Katzen klonen
Schon hunderte Klontiere geboren
Nach dem Klonschaf Dolly, das schottische Forscher vor knapp fünf Jahren ebenfalls in "Nature" vorgestellt hatten, sind mehrere 100 Klontiere geboren worden, darunter Mäuse, Rinder, Ziegen, Schweine und weitere Schafe.
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Gefahren des Klonens
Ob und wie stark lebensfähig geklonte Tiere sind, ist derzeit noch umstritten. Einige Studien legen den Schluss nahe, dass geklonte Lebewesen krankheitsanfälliger sind als ihre natürlichen Artgenossen. Japanische Wissenschaftler zeigten erst vor wenigen Tagen, dass sie zudem mit einer drastisch verringerten Lebenserwartung zu rechnen haben. Geklonte Mäuse starben an Tumoren, Leberversagen und Lungenentzündung.
->   Geklonte Mäuse sterben früh (11.2.02)
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Neuer Markt im Entstehen?
Die erste geklonte Hauskatze könnte einen neuen Markt ankurbeln. Ein Ehepaar hatte der Texas A&M University bereits 1998 mehrere Millionen Dollar an Forschungsgeldern bereitgestellt, um den Hund Missy klonen zu lassen. Einen Hund haben die Forscher jedoch bislang noch nicht vorgestellt.
->   Texas A&M University
->   Mehr zum Thema Klonen in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010