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Österreichs Forschung - Zahlen und Fakten  
  Derzeit machen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) 1,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) aus. Bis 2005 will die Regierung diese Quote allerdings auf 2,5 Prozent steigern. Ein Wachstum in Höhe von 0,7 Prozentpunkten, wie es zur Erreichung des Ziels notwendig wäre, hat zuletzt 20 Jahre gedauert: Anfang der achtziger Jahre lag die F&E-Quote noch bei 1,1 Prozent.  
Ausgabenverdopplung im letzten Jahrzehnt
Dabei haben sich die F&E-Ausgaben in absoluten Zahlen im letzten Jahrzehnt verdoppelt: 1990 wurden 25,6 Mrd. Schilling für Forschung aufgewendet, 2000 waren es 50,2 Mrd. Schilling, wie die jährlich durchgeführte Schätzung von Statistik Austria zeigt.

 
Grafik: APA

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Finanzierung im Überblick
Die Forschungsausgaben in Höhe von 50,2 Mrd. ATS kommen zu 38,2 Prozent von der öffentlichen Hand, zu 40,4 Prozent von der heimischen Wirtschaft, zu 21 Prozent vom Ausland und zu 0,4 Prozent vom privaten, gemeinnützigen Sektor. Den öffentlichen Forschungsaufwand tragen vor allem der Bund mit 16,1 Mrd. ATS (32 Prozent der Gesamtausgaben) und die Länder mit 2,9 Mrd. ATS (5,7 Prozent).

Überraschend hoch war bei der letzten Erhebung der Anteil des
Auslands mit 21 Prozent an den Gesamtausgaben, bzw. 10,5 Mrd. ATS. Diese Mittel stammen Statistik Austria zufolge zum überwiegenden Teil von europäischen Unternehmen, die Österreich zum Forschungsstandort gewählt haben.
->   Statistik Austria
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Finanzierungsanteil öffentliche Hand und Wirtschaft
In den vergangenen acht Jahren ist der Finanzierungsanteil der öffentlichen Hand mit einem Gesamtzuwachs von 26,2 Prozent hinter jenem der Wirtschaft mit einem Zuwachs von 30,7 Prozent zurückgeblieben. Längerfristig (seit 1989) ist das Wachstum des öffentlichen Sektors allerdings deutlich höher (plus 92,4 Prozent) als jenes der Wirtschaft (plus 66,5 Prozent).

Nach Angaben von Statistik Austria ist die Forschungsquote international in den frühen und mittleren neunziger Jahren auf Grund der weltweit verlangsamten wirtschaftlichen Entwicklung
kontinuierlich gesunken: So ging etwa der EU-Durchschnitt zwischen 1990 und 1998 von 2,0 auf 1,84 Prozent zurück.
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Österreichischer Forschungsbericht 2000
Die letzten verfügbaren Vergleichsdaten der OECD-Länder aus dem Jahr 1997 - veröffentlicht im Österreichischen Forschungsbericht 2000 - zeigen, dass Österreich zu diesem Zeitpunkt mit 1,6 Prozent F&E-Quote im Mittelfeld liegt, bei Erreichung des Ziels von 2,5 Prozent aber an die Spitzengruppe herankommen würde. Absoluter Spitzenreiter war 1997 Schweden mit 3,85 Prozent, gefolgt von Korea (2,89), Finnland (2,78), Japan (2,77), Schweiz (2,74) und USA (2,7 Prozent).
->   Forschungsbericht 2000
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Steigerung um drei Milliarden Schilling jährlich
Um das Ziel von 2,5 Prozent zu erreichen, sind nach Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstituts "außergewöhnliche Aufwendungen"
nötig. Bund und Länder müssten ihre Forschungsausgaben von derzeit rund 19 Mrd. ATS bis 2005 jährlich um rund drei Mrd. ATS steigern, um 2005 insgesamt 35 Mrd. ATS in Forschung und Entwicklung zu investieren.

Mit diesem Geld sollte eine so große Hebelwirkung bei den
F&E-Ausgaben der Wirtschaft erreicht werden, dass 2005 die gesamten Forschungsausgaben Österreichs bei 88 Mrd. ATS liegen, um 38 Mrd. ATS mehr als im Jahr 2000. Bisher hat die Bundesregierung erst sieben Mrd. ATS an zusätzlichen F&E-Mitteln bis zum Ende der Legislaturperiode zugesagt.
Aufholbedarf bei qualifiziertem Personal
Aufholbedarf hat Österreich auch beim qualifizierten Personal und bei der Zahl der Wissenschaftler: so waren hierzulande 1997 rund 24.000 Forscher beschäftigt, in den Niederlanden 84.000, in Finnland 41.000 und in Belgien 38.000.

Dem EU-weiten Innovationsanzeiger der Europäischen Kommission zufolge ist Österreich bei den Arbeitskräften mit Hochschulabschluss absolutes Schlusslicht in der EU hinter Frankreich, Italien und Portugal. Nur sechs Prozent beträgt hier der Anteil an den Gesamtarbeitskräften, während der Schnitt der 15 EU-Länder bei 13 Prozent liegt.
Auswirkungen auf Innovationsleistung der Wirtschaft
Alle diese Zahlen haben natürlich Auswirkungen auf die Innovationsleistung der Wirtschaft. So liegt Österreich bei der Zahl der hochtechnologischen Patente je Million Einwohner mit 9,1 unter dem EU-Schnitt von 14,9 und deutlich hinter Finnland mit 69,6 und Schweden mit 41,7.
 
 
 
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01.01.2010