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Pädagoge warnt vor Verarmung der Spielkultur  
  In einer von Videospielen dominierten Welt müssen Kinder bewusst an klassische Spiele heran geführt werden. Vor Beginn der Internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg wird vor einer Monokultur von Video- und Elektronik-Spielen gewarnt.  
"Das ist so, als ob ein Kind nur Kuchen essen würde und nichts anderes. Eltern müssen da bewusst gegensteuern", so Wolfgang Roth, Psychologieprofessor an der Universität Trier. Nach seiner Meinung sei es wichtig, dass Kinder eine breite Palette an Spielzeugen ausprobieren können, um ihre Talente zu entdecken.
Ganz wie Papi
"Die Elektronik ist zum Symbol für Erwachsenwerden geworden, und alle Kinder wollen erwachsen werden. Um sich wie Papi zu fühlen, spielten kleine Buben früher mit Spielzeugautos, heute muss es ein Computer sein.

Videospiele seien dabei keineswegs zu verteufeln, aber sie vermittelten dem Kind keine Bewegungsmöglichkeiten und wenig direkte Erfahrungen. "Das Kind wird zum Bediener des Spielzeugs, ist aber nicht mehr Spieler", kritisierte Wolfgang Roth.
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Spiel gut
Im Schnitt verbringen viele Kinder heute mehr als eine Stunde täglich mit Videospielen. Besonders die neun bis 13-jährigen sind von Videospielen fasziniert - das werde von den Medien und der Werbung noch unterstützt, meinte Roth, der zugleich Vorstandsmitglied des "spiel gut-Arbeitsausschusses Kinderspiel und Spielzeug" ist. "spiel gut" gehören Pädagogen, Psychologen, Ärzte und Fachleute an. Sie bewerten Spielzeug auf Material, Verarbeitung sowie Spielwert und verleihen dafür das Zeichen "spiel gut".
->   "spiel gut"
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Eltern sollen spielerisch Verantwortung übernehmen
Der Psychologe ruft Eltern auf, mehr Verantwortung für das
Spielzeug ihrer Kinder zu übernehmen und vor allem mehr Zeit für
Kinder zu erübrigen. "Eltern und Erzieher müssen dem Kind zeigen, dass es auch Spaß machen kann, mit einem einfachen Brettspiel zu spielen." Auch Spiele im Freien mit Bumerang, Drachen, Federball oder dem Kick-Roller seien zu empfehlen.
->   Die Pöppelkiste- ein online Magazin für Spiele
Die richtige Mischung machts
Wichtig sei aber auch, dass Kinder für sich alleine Denk- und Geduldspiele üben könnten, um Erfolgserlebnisse zu haben. Und auch die klassischen Kuscheltiere seien keineswegs out: "Kinder brauchen sie für ihre Emotionalität." Nach Meinung des Psychologen Wolfgang Roth ist die richtige Mischung aus verschiedenen klassischen Spielzeugen und Computer-Spielen entscheidend. Einen Geschmack davon möchte die diesjährige Internationale Spielwarenmesse vom 1. bis 6.2 in Nürnberg geben.
->   52. Spielwarenmesse in Nürnberg
 
 
 
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01.01.2010