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Diskussion um Medizin-Universitäten  
  Die Idee, die drei medizinischen Fakultäten in Österreich zu eigenständigen Universitäten zu machen, stößt zunehmend auf Kritik. Bei den Rektoren der drei Universitäten in Wien, Innsbruck und Graz ebenso wie bei den Oppositionsparteien.  
Selbständige Universitäten mit eigener Rechtspersönlichkeit, aber weiterhin unter dem gemeinsamen Dach mit der Mutteruniversität - so könnte die künftige Konstruktion der drei medizinischen Fakultäten in Wien, Innsbruck und Graz aussehen.
Entgültige Entscheidung steht noch aus
Positiv zu dem Projekt stehen dürften zur Zeit aber wohl nur die Dekane der drei Medizinischen Fakultäten und das Bildungsministerium.

Wobei Bildungsministern Elisabeth Gehrer eine endgültige Entscheidung aber erst bei der Erstellung des Gesetzentwurfes für die Universitätsreform 2002 treffen will.
Ablehnung durch die Oppositionsparteien
Schon in der vergangenen Woche sagte SPÖ-Wissenschaftssprecher Erwin Niederwieser, selbständige Medizin-Universitäten würden nur zu Doppelgleisigkeiten und Mehrkosten führen.

Eine Medizin-Universität würde zweifellos in Fächern wie Chemie "eigene Reiche" aufbauen - vergleichbar den Rechtswissenschaftlichen Instituten an der Wirtschaftsuniversität parallel zur Rechtswissenschaftlichen Fakultät.

Auch Kurt Grünewald, Wissenschaftssprecher der Grünen, wandte sich wiederholt gegen Medizin-Unis. Insbesondere stört Grünewald das Tempo, mit dem diese Entscheidung gefällt werden soll: Man könne doch nicht einen Bereich, der etwa ein Drittel des gesamten Wissenschaftsbudgets ausmache, binnen weniger Wochen in eine neue gesetzliche Form bringen, meint Grünewald.
Rektoren ebenfalls dagegen
Die Rektoren der drei betroffenen Medizin-Universitäten in Graz, Innsbruck und Wien haben sich ebenfalls gegen Medizin-Universitäten gewandt: Insbesondere die gemeinsame Dachorganisation für dann zwei Universitäten halten die Rektoren in Innsbruck und Wien für wenig zielführend.

Und der Rektor der Universität Wien, Georg Winckler, der ja auch Vorsitzender der Rektorenkonferenz ist, hält wenig von eigenen Medizinuniversitäten: Diese Überlegungen stünden im Widerspruch zu europäischer Entwicklung, meint Winckler.

Franz Simbürger, Ö1-Wissenschaft
->   Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Rektoren gegen Ausgliederung der Med-Fakultäten
->   Medizin-Fakultäten bald schon eigene Unis?
 
 
 
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01.01.2010