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Stellungnahme zur UNI-Enquete von Kurt Grünewald
Wissenschaftssprecher der GRÜNEN
 
  Universitäten unterliegen ständigen Reformprozessen und regieren auf Veränderungen ihres Umfeldes. Wir verbinden Reformen mit Inhalten, Qualitäten und zu definierenden Leitbildern. Dazu braucht es Argumente, die keine Phrasen und modische Schlagwörter sind.  
Sachliche Diskussion wäre erwünscht
Ansichten, dass allein betriebsähnlichere Strukturen und eine Entdemokratisierung der Entscheidungen genügen würden, um Weltklasse und Produzent von NobelpreisträgerInnen zu sein, sind jedenfalls wissenschaftlich nicht zu belegen.

Vieles ähnelt verdächtig einem Modernisierungsgefasel, selbst die Rektorenkonferenz lässt Inserate gegen die hektisch verordnete Ausgliederung schalten und alle verlangen angemessene Zeit zu einer sachlichen Diskussion.
Enqueten wären im Vorfeld wichtig gewesen
Enqueten hätte es im Vorfeld gebraucht um Stärken und Schwächen der Universitäten zu evaluieren und ihre Aufgabenbereiche besser zu definieren. Enqueten als PR-Strategie der Regierung sind durchsichtiges Kalkül, wenn statt des gepredigten Dialogs nur mehr in eine Richtung marschiert werden soll.

Wo bleibt die Autonomie, wenn Kollegialorgane nur mehr beraten dürfen, selbst die Rektorswahl nicht mehr Angelegenheit der Universitäten bleibt und ein übermächtiger Rat aus universitätsfremden Personen jede Entscheidung der Rektorin negieren oder überstimmen kann?
Ideologien des unmittelbar Nützlichen
Zu sehr treten Ideologien des unmittelbar Nützlichen in den Vordergrund und bald könnte wirtschaftsnahe, angewandte Forschung die Grundlagenforschung, Kultur- und Geisteswissenschaften in wenig zielführende Rechtfertigungsdebatten zwingen.

Die schönen Worte von Nachwuchsförderung entpuppen sich als die Restauration von alten Abhängigkeiten und Hierarchien. Selbst Forschung auf Weisung wird wenig verklausuliert angedacht, und die Angst um den schlecht bezahlten Arbeitsplatz wird als leistungssteigerndes Element angesehen.

Globale, mehrjährige Budgets, Verwaltungsvereinfachung und Leistungsanreize sind nach Ansicht vieler auch durch eine umfassende Novelle des UOG 93 zu erreichen. Teamorientierte, nicht monokratische Universitäten hätten Zukunft.
->   DIE GRÜNEN
 
 
 
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01.01.2010