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Familie bekam Erlaubnis für "Designer-Baby"  
  Eine britische Familie darf jetzt mit künstlicher Befruchtung ein speziell ausgewähltes Kind bekommen, dessen Blut bei der Heilung eines anderen, schwer kranken Kindes helfen soll. So lautet ein entsprechendes Urteil der zuständigen Behörde.  
Die Behörde für Befruchtung und Embryologie entschied, die in Leeds lebende Familie dürfe die Techniken der künstlichen Befruchtung und Gendiagnose nutzen, um einen Embryo zu finden, der für eine Übertragung von Knochenmark geeignet sei.
Hilfe für den "anderen" Sohn
Mit dieser Transplantation hoffen die Eltern ihrem Sohn helfen zu können, der an Thalassämie leidet, einer seltenen und tödlichen Blutkrankheit.
Kritik am "Designer-Baby" als "Ersatzteillager"
Vor der Entscheidung der Human Fertilisation and Embryology Authority (HFEA) hatten Gegner von einem "Designer-Baby" gesprochen, dessen Zweck es sei, als "Ersatzteillager" zu dienen.

Die Behörde entschied, in dem konkreten Fall sei es zulässig, ein genetisches Diagnoseverfahren zu verwenden, das normalerweise lediglich erlaubt ist, um sicher zu stellen, dass ein Embryo nicht unter einem genetischen Defekt leidet.

In diesem Fall könne es den Eltern helfen, ein Embryo zu finden, das nicht nur gesund ist, sondern außerdem dem älteren Geschwisterchen helfen könne.
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Britisches 'Designer'-Baby in USA gezeugt
Um ihren an Leukämie erkrankten Sohn zu retten, haben britische Eltern bereits im vergangenen Jahr das erste "Designer-Baby" des Landes in den USA zeugen lassen. Das Baby sollte laut Presseangaben Ende 2001 zur Welt kommen.
->   Mehr dazu in science.ORF.at
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HFEA: Kein Präzedenzfall
"Ich habe in diesem Einzelfall keine Bedenken. Es gibt keinen Zweifel, dass jedes Kind, das aus diesem verfahren entsteht, von der gesamten Familie sehr geliebt werden würde", sagte Simon Fishel von einer Klinik in Nottinghamshire, wo das Ehepaar jetzt behandelt werden soll.

In einer Erklärung der HFEA vom Freitag heißt es, damit werde keinesfalls entschieden, dass Eltern künftig bei der künstlichen Befruchtung Embryos vernichten lassen könnten, falls sie meinten, dass diese nicht ihren Vorstellungen entsprächen: "Es handelt sich um einen Einzelfall, nicht um einen Präzedenzfall."
->   HFEA
 
 
 
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01.01.2010