News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 
Raumfahrt Europa sucht nach einer anderen Erde  
  Ist es möglich, dass irgendwo ein der Erde ähnlicher Planet einen Stern umläuft? Auf diese Frage wollen nun zwei Raumfahrt-Projekte der Europäische Weltraumorganisation ESA Antwort geben.  
Gegen NASA-Vormachtstellung
Die Europäer wollen die Suche nach einer zweiten Erde nicht der amerikanischen NASA überlassen. Die entsprechenden Projekte, unterlegt von dicken Machbarkeits-Studien, heißen "Darwin" und "Eddington".

Obwohl allein aus finanziellen Gründen eine internationale Zusammenarbeit im Weltraum angesagt ist, meint Roger-Maurice Bonnet, der langjährige Direktor des wissenschaftlichen Programms der ESA: "Europas Weltraum-Gemeinde schwärmt von diesen Projekten. Außerdem gilt es, eine Alternative zur technologischen Vormachtstellung der Amerikaner zu schaffen."
...

Darwin: Sechs Teleskope
Zwar haben Wissenschaftler in der jüngsten Zeit immer mehr riesige Planeten außerhalb des Sonnensystems aufgespürt - doch keiner hat die Größe der Erde. Dem könnte "Darwin" abhelfen, eine Konstellation von insgesamt sechs Teleskopen, die hochpräzise Wellen-Messungen auf dem Feld der so genannten Interferometrie möglich machen sollen. "Darwin" würde also - in etwa 15 Jahren - mit einem schärferen Blick als das Weltraum-Teleskop Hubble - Spektrallinien suchen, die nicht denen des Riesen Jupiter ähneln. Venus, Mars und Erde dienen als Vergleich, gesucht würde in einem Radius von etwa 100 Lichtjahren.
->   Projektbeschreibung von Darwin
...
Suche nach extraterrestrischem Leben
"Für die Wissenschaft bedeutet dies eine ernsthafte Suche nach Leben auf anderen Planeten - mit einer wirklichen Erfolgschance", hält die ESA fest. Falls im 21. Jahrhundert ein Planet entdeckt wird, der wie die Erde in großen Mengen Ozon, Sauerstoff und Wasser zu bieten hat, dann könnte es dort Lebensformen geben. Diskutiert wird, ob die Europäer die Suche im Weltraum gemeinsam mit Amerikanern und Japanern angehen.
...

Eddington: Ein-Meter-Spezialteleskop
"Eddington" dagegen ist ein Solo-Raumfahrzeug, das von Baikonur in Kasachstan aus mit einer Sojus-Fregat-Rakete in das Weltall befördert werden soll. Mit einem Ein-Meter-Spezialteleskop ausgerüstet und weit von der Erde entfernt stationiert, könnte "Eddington" die Schwingung von 50.000 Sternen überprüfen. Das 1,2 Tonnen-Raumfahrzeug soll zudem den möglichen Schwankungen in der Helligkeit von etwa 700.000 Sternen nachgehen. Diese weisen Planeten nach, die - vom Beobachter aus - vor Sternen vorbeiziehen. Eine hoch empfindliche Kamera lichtet dies ab.
->   Eddington
...
Noch fehlen die finanziellen Mittel
"Mit etwas Glück und zusätzlichen Mitteln könnte 'Eddington' in unserem Planungsabschnitt bis 2013 starten", erläutert der Leiter der europäischen Astronomie-Projekte, Sergio Volonte. Dabei stehe gerade dieses Vorhaben in Konkurrenz zu einer ähnlichen Erkundungs-Idee der NASA. Die Vorarbeit für Europas Suche nach einer "anderen Erde" ist bereits weit gediehen. Was noch fehlt, ist der entscheidende Schritt.
->   European Space Agency (ESA)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010