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Entschädigung bei Gentech-Mais  
  In knapp zwei Monaten beginnt die Mais-Aussaat. Wer für die Entschädigung von Bauern zuständig ist - sollten wie im vergangenen Jahr Verunreinigungen mit gentechnisch veränderten Pflanzen festgestellt werden - ist nach wie vor unklar.  
Eingeackerter Mais ...
Vergangenen Sommer sorgte gentechnisch veränderter Mais in Österreich für Aufsehen. Ganze Maisfelder wurden vernichtet, nachdem stichprobenartige Untersuchungen gezeigt hatten, dass die Bauern - ohne es zu wissen - gentechnisch verunreinigtes Saatgut ausgebracht hatten.
... und Hilfe aus dem Katastrophenfond
Aus dem Katastrophenfond wurden die Bauern damals mit je 23.000 Schilling (1672 Euro) entschädigt.
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Verunreinigtes Saatgut und Grenzwerte
Vor allem bei importiertem Mais-Saatgut aus den USA ist es oft schwierig, Gentechnik-Freiheit zu garantieren. Das liegt an den dortigen Produktionsbedingungen, bei Lagerung und Transport werden gentechnisch veränderter und konventioneller Mais nicht immer streng getrennt.
Hierzulande hat man sich auf Grenzwerte geeinigt: Bis zu 0,1 Prozent des Saatguts und bis zu 1 Prozent der Futterpflanzen dürfen gentechnisch verunreinigt sein. Ab diesen Grenzen lässt sich mit den derzeitigen Meßmethoden eine gentechnische Verunreinigung eindeutig nachweisen.
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Stichprobenartige Untersuchungen
Stichprobenartige Untersuchungen hatten im Vorjahr gezeigt, dass gentechnisch veränderter Mais wuchs, wo er eigentlich nicht wachsen sollte.

Solche Kontrolluntersuchungen wird das Umweltbundesamt in Zusammenarbeit mit der Universität Wien auch heuer wieder durchführen.
Kompetenzen nicht geregelt
Das Gentechnikgesetz regelt allerdings nicht klar, ob Bund oder Land im Fall einer Grenzwertüberschreitung zuständig sind, mahnte Volksanwalt Peter Kostelka gestern im Rahmen einer Enquete der Volksanwaltschaft.

Sollten auch heuer wieder Verunreinigungen nachgewiesen werden können, ist nach wie vor nicht klar, wer für eine eventuelle Entschädigung der betroffenen Bauern sorgen müsste.

Die Mais-Aussaat beginnt in knapp zwei Monaten. Bis dahin sollte dringend eine Einigung zwischen Bund und Ländern erzielt werden.

Birgit Dalheimer, Ö1-Wissenschaft
Mehr dazu in science.orf.at:
->   Gentech-Mais: Verschärfung der Vorschriften geplant
 
 
 
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01.01.2010