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TU Wien: Labor auf einem Chip  
  An der Wiener Technischen Universität eröffnet heute (28. 3.) ein neues Sensortechnologielabor. In dem auch aus privater Hand finanzierten Labor soll ein Analysegerät in der Größe eines Chips entwickelt werden.  
Lab on a Chip
Das "Lab on a chip" wollen die Forscher am Institut für Industrielle Elektronik und Materialwissenschaften der TU Wien entwickeln: ein Gerät, so klein, dass es auf einem etwa einen Quadratzentimeter großen Chip Platz hat.
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Sensortechnologielabor
Das neue Hi-Tech-Labor dient zur Mikrobearbeitung von Substraten wie Silizium oder Glas und zur Herstellung integrierter Sensorsysteme. Die Chips selbst sind Plättchen aus meist kristallinem Festkörpermaterial - wie eben zum Beispiel Silizium - und etwa 1x1cm groß. Auf sie werden die Proben aufgetragen und sofort analysiert.
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Kleiner und schneller
Auf diesem Chip können Flüssigkeiten gemischt und chemische Analysen durchgeführt werden. "Die Vorteile sind", so Institutsvorstand Michiel Vellekoop im ORF-Radio, "dass man wesentlich kleinere Probemengen braucht und viel schneller arbeiten kann."
Vielfältige Anwendungen
Damit eröffnen sich völlig neue Anwendungsmöglichkeiten, so Michiel Vellekoop. "Bei einer Blutuntersuchung heutzutage zum Beispiel wird die Probe an ein Labor geschickt und Sie müssen ein paar Tage auf die Auswertung warten. In Zukunft könnte Ihr Hausarzt so einen Chip haben und die Blutanalyse sehr schnell selbst durchführen."

Auch Zellanalyse, Proteinforschung, Entwicklung und Herstellung neuer Medikamente sollen künftige Anwendungsgebiete der innovativen Technologie sein.
Privater Mäzen
Dass das Labor heute eröffnet werden kann, ist nicht zuletzt einem privaten Mäzen zu verdanken. Der US-Amerikaner Kern Sibbald finanziert einen Großteil der Arbeiten - aus reinem Interesse an technologischem Fortschritt, wie Michiel Vellekoop betont, und ohne irgendeinen Einfluss auf Forschung und Entwicklung zu nehmen.

Zusätzliche Unterstützung für das junge Labor gibt es auch von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft.

Birgit Dalheimer, Ö1-Wissenschaft
->   Institut für Industrielle Elektronik und Materialwissenschaften, TU Wien
 
 
 
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01.01.2010