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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Auswirkungen der Klimaerwärmung bereits sichtbar  
  Die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf die Pflanzen- und Tierwelt machen sich nach Expertenansicht schon heute bemerkbar. Demnach beginnt der Frühling und damit die Vegetationszeit für viele Pflanzen früher - mit direkten Folgen etwa für die Nahrungskette.  
In einem Überblick, der am Donnerstag in dem britischen Magazin "Nature" veröffentlicht wurde, zeigt ein Team von Wissenschaftlern verschiedene Szenarien auf.

"Wir brauchen nicht mehr 30 bis 40 Jahre zu warten, um Konsequenzen der Klimaerwärmung festzustellen", sagte Gian-Reto Walther vom Institut für Geobotanik der Universität Hannover in einem dpa-Gespräch. Der Ökologe ist Co-Autor des Artikels.
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Ecological responses to recent climate change
Der Artikel "Ecological responses to recent climate change", bei dem der Ökologe Gian-Reto Walther als Autor mitwirkte, ist erschienen in "Nature", Bd. 416, S. 389-395).
->   Der Originalartikel (kostenpflichtig)
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Änderungen in der Pflanzen- und Tierwelt
Innerhalb der vergangenen 100 Jahre habe sich das Klima der Erde um rund 0,6 Grad Celsius erwärmt. "Wir haben jetzt Indizien, dass diese Erwärmung bereits viele Organismen in den verschiedensten Regionen der Erde beeinflusst hat", sagt Walther.

"Pflanzen blühen im Frühjahr früher und behalten ihr Laub im Herbst länger." Auch Tiere hätten sich diesem neuen Rhythmus bereits angepasst. "Laichzeiten der Frösche und Kröten verschieben sich, Zugvögel kommen früher aus ihren Wintereinstandsgebieten zurück oder fliegen gar nicht mehr weg."
Auswirkungen noch nicht absehbar
Bisherige geographische Arealgrenzen für bestimmte Tier- und Pflanzenarten würden verschoben. "Schmetterlinge wandern in den Norden und in höher gelegene Gebiete, in den Alpen wachsen immer mehr Pflanzen in höheren Lagen", sagt Walther.

Während sich in der Antarktis neue Pflanzenarten etablieren können, sterben in den Tropen Korallenriffe ab. "Die längerfristigen Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt sind noch nicht absehbar", erklärt der Wissenschaftler.
Folgen für die Nahrungskette
So können zum Beispiel Nahrungsketten durcheinander gebracht werden. "Wenn Raupen infolge der wärmeren Frühjahrstemperaturen früher schlüpfen, die Bäume aber nicht im gleichen Ausmaße früher austreiben, fehlt den Insektenlarven die Nahrungsgrundlage", sagte der Ökologe.

Tatsache sei jedoch, dass die Menschen in diesem Jahrhundert die Ökosysteme stärker beeinflussen als je zuvor - sei dies direkt durch Umformung der Lebensräume oder indirekt, wie zum Beispiel durch die Klimaerwärmung der letzten dreißig Jahre.
->   Mehr zum Thema Klimaerwärmung in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010