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Feuerbrand bedroht Obstbäume  
  Der Feuerbrand ist eine gefährliche Pflanzenkrankheit, von der vor allem Obstbäume betroffen sind und gegen die es kein Heilmittel gibt. In den vergangenen Jahren hat er sich zunehmend über Österreich ausgebreitet.  
Vor der heurigen Hauptblütezeit warnen Experten nun, erste Symptome ernst zu nehmen und sofortige Schutzmaßnahmen zu treffen.
Vorliebe für Rosengewächse
Apfel, Birne, Mispel,... - vor allem Obstbäume und Ziersträucher aus der Familie der Rosengewächse sind vom Feuerbrand betroffen.

Erreger ist das Bakterium Erwinia amylovora, es wird von Insekten, Vögeln und Wind, aber auch durch infizierte Gartenwerkzeuge von einer Pflanze auf die andere übertragen. Auch eingeschlepptes verseuchtes Pflanzenmaterial trägt zur Ausbreitung des Feuerbrandes bei.
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"Verbrannte" Bäume
Die Symptome reichen von Blattwelken über abgetrocknete Triebe bis zum Absterben ganzer Pflanzenteile. Sichtbares Zeichen sind auch kleine Tropfen an den Ästen, die aus der Pflanze klebrigem Bakterienschleim bestehen. Diese Tropfen treten vor allem bei warmem Wetter - über 16°C - und hoher Luftfeuchtigkeit auf. Sie trocknen mit der Zeit ab und werden so besonders leicht übertragen.
->   Informationen und wichtige Links zum Feuerbrand
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Diagnose im Labor
Eine Erstinfektion wird meist etwa zwei Wochen nach der Blüte sichtbar. Ältere Infektionen sind auch daran erkennbar, dass Blätter und Früchte im Herbst verdorrt an den Bäumen hängen bleiben, die befallenen Pflanzenteile sehen wie verbrannt aus.

Eine eindeutige Feuerbrand-Diagnose lässt sich aber nur durch eine Laboruntersuchung stellen.
Vorbeugung mit Kupferspritzen...
Zur Vorbeugung in gefährdeten Regionen eignet sich am ehesten Spritzen mit Kupferpräparaten. Bei Kernobst sollte man damit aber vorsichtig umgehen.
...oder Baumschnitt
Ist ein Baum einmal befallen, gibt es allerdings nur mehr zwei Möglichkeiten: entweder radikal zurückschneiden oder völlig roden.
Quarantänekrankheit mit Meldepflicht
Feuerbrand, betont Marianne Keck vom Bundesamt und Forschungszentrum für Landwirtschaft in Wien, ist eine Quarantänekrankheit. Erste Symptome müssen sofort der zuständigen Landes-Pflanzenschutzdienststelle gemeldet werden. Experten kontrollieren dann Schnitt oder Rodung der betroffenen Pflanzen.

Ein strenges Einhalten dieser Maßnahmen und der Meldepflicht ist die einzige Möglichkeit, den Feuerbrand nicht zum Flächenbrand für den österreichischen Obstbau werden zu lassen.
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In Österreich seit 1993
1993 ist er hierzulande erstmals aufgetreten, zuerst auf Vorarlberg begrenzt. Bis 2001 hat er sich auch über Tirol, Salzburg und Oberösterreich ausgebreitet, erste Infektionsherde wurden auch schon in der Steiermark und in Niederösterreich gemeldet.
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Ausbreitung nach Osten droht
Die Verbreitung des Feuerbrand im heurigen Frühling lässt sich schwer vorhersagen, sie wird stark von der Wettersituation zur Blütezeit abhängen. Mit weiteren Infektionen, besonders Richtung Osten, sei aber immer zu rechnen, so Marianne Keck.

Birgit Dalheimer, Ö1-Wissenschaft
->   Mehr über den Feuerbrand
->   Bundesamt und Forschungszentrum für Landwirtschaft
 
 
 
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01.01.2010