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Beginn der Sommerzeit  
  Ab dem 31. März gilt die Sommerzeit. Um zwei Uhr Nacht werden die Uhren auf drei Uhr vorgestellt. Bis nach den Feiertagen sollte der menschliche Körper den kleinen "Jetlag" ausgeglichen haben.  
Vor oder zurück?
In diesem Halbjahr werden die Zeiger im Uhrzeigersinn vorgedreht, statt zwei Uhr ist es drei Uhr. Das bedeutet: Eine Stunde weniger Schlaf in der Nacht auf Sonntag.
Automatisch umgestellt werden ...
Funkuhren überspringen die Stunde automatisch. Sie bekommen ein Signal von der Atomuhr bei Frankfurt. Nach diesem Impuls richten sich zum Beispiel 200 öffentliche Uhren der Stadt Wien.

An sich verlässlich, doch Handymasten könnten stören. Automatisch werden laut Polizei Wien auch Radargeräte gestellt.
Signal von der Atomuhr
Das Zeitsignal kommt von der Atomuhr in Mainflingen bei Frankfurt. Der Langwellensender reicht 1.500 Kilometer weit. Gesteuert wird der Impuls zur Umstellung von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig.

In Mainflingen stehen drei Atomuhren, die sich gegenseitig kontrollieren. Die drei Atomuhren sind mit fünf Atomuhren in Braunschweig gekoppelt. Seit der Einführung der Sommerzeit 1980 habe es noch keine Panne gegeben, sagt der PTB-Sprecher.
->   Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB)
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Stichwort: Atomuhr
Atomuhren funktionieren durch Cäsium. Durch eine Öffnung strömt ständig eine kleine Menge Cäsium, das mit Mikrowellen bestrahlt wird. Dabei werden Schwingungen messbar. 9.192.631.770 Schwingungen ergeben eine Sekunde.
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Händisch umgestellt werden ...
Kirchturmuhren werden meist nicht per Funk gesteuert, sondern von der Pfarre gewartet. Armbanduhr, Wecker, Küchenradio oder Anzeige im Auto müssen händisch gestellt werden.
Sommerzeit spart nur wenig Energie
Eingeführt wurde die Sommerzeit in Österreich 1980 mit dem Ziel Energie zu sparen - eine Stunde mehr Tageslicht spart eine Stunde elektrische Beleuchtung - lautete die Rechnung.

Einsparungen errechnen Wirtschaftsexperten heute allerdings kaum: Zwei Glühbirnen eine Stunde lang brennen lassen, so viel würde jeder Haushalt in einem halben Jahr Sommerzeit einsparen, hat eine deutsche Studie ergeben.
Jetlag durch Sommerzeit
In den kommenden Wochen wird es in der Früh später hell, am Abend später dunkel. Schlafforscher warnen vor einem Jetlag durch die Zeitumstellung: Der Biorhythmus müsse sich daran gewöhnen, bis dahin fühlen sich einige Menschen müde und unkonzentriert. Nach wenigen Tagen habe sich der Körper angepasst, sagen Schlafforscher.
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Ab Ende Oktober: Normalzeit
Die Sommerzeit tickt bis 27. Oktober 2002. Seit 1995 gilt die Regelung einheitlich in allen EU-Staaten, bis 2006 sind die Termine festgelegt. Frankreich will seit Jahren aus dem Rhythmus ausbrechen.
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Sommerzeit ändert nichts an Zeitzonen
Obwohl die Regelung für alle Staaten der Europäischen Union gilt, gehen die Uhren nicht in all diesen Staaten gleich: Der EU-Raum umfasst drei Zeitzonen.

Zur westlichen Zone gehören Großbritannien, Irland und Portugal. Diese Zone liegt das ganze Jahr eine Stunde hinter der mitteleuropäischen Zone (MEZ). In der MEZ liegt Österreich. Die östliche Zone ist der MEZ eine Stunde voraus, dazu gehören Griechenland und Finnland.
Historische Sommerzeit
Sommerzeit-Versuche gab es bereits 1916-1918 und während des Zweiten Weltkrieges. 1947 gab es eine Hochsommerzeit, bei der die Uhren um zwei Stunden vorgestellt wurden.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
 
 
 
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01.01.2010